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Hallo,

hier stelle ich jetzt mal ein Bild rein und bitte um Kritik. Dieses Bild ist auf einer Rennsteig-Wanderung entstanden. Das kleine Flüsschen Spitter entspringt ein paar Meter oberhalb und bildet hier den höchsten natürlichen Wasserfall Thüringens. Gut, ein wenig enttäuscht war ich schon, angesichts der schieren Wassermassen.

Mich hat der Wuchs dieser Fichte gereizt und das wollte ich zusammen mit dem Wasser schön von unten einfangen. Nun meine Frage, was geht da besser? Andere Position, andere Einstellung? Andere Nachbearbeitung? Anzumerken vielleicht, dass ich hier mit dem Stativnicht wirklich gut heran kam, da es doch ziemlich steil an dieser Stelle war. Entstanden mit der A7 RIV und 24mm 1.4, 1/1000 sek, f1.4, ISO 100
Ich glaube, dass ich f1.4 gewählt habe, um das Wasser fließend einzufangen und die ISO niedrig zu halten. Eigentlich wäre das ein Bild für das vorige Wunschbild der Woche gewesen, aber leider ging an dieser Stelle risikolos kein Stativ zu platzieren.

 

_DSC4443.jpg

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Hallo Dirk!

Ich finde da hast du dir ein schwieriges Motiv ausgesucht. Ich hätte den Vordergrund mit den bemoosten Steinen etwas aufgehellt, und den Himmel und das Laub des rechten Baumes etwas abgedunkelt.

Bei ISO 100 wäre bei 125/s noch f 5/6 möglich gewesen. Den Focus hätte ich auf das Wasser gelegt, dann wären Vorder- und Hintergrund besser im Schärfebereich gelegen.

Ich finde die oberen unruhigen 2/3 des Bildes lenken zu stark vom Hauptmotiv Wasser ab.

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Dann übe ich mich auch einmal in schonungsloser Kritik. 😉😄

Ich glaube, mit dieser Aufnahme ist es dir gelungen, die technischen Grenzen deiner hervorragenden Ausrüstung aufzuzeigen. Mit Offenblende ins grelle Gegenlicht gehalten, dadurch produziert das Objektiv massive violette Farbsäume an den Hell-Dunkel-Grenzen. Sie waren das Erste, das mir beim Betrachten des Bildes ins Auge gesprungen ist. Das Zentrum der Aufnahme scheint deutlich überbelichtet zu sein, was du in der Nachbearbeitung mit einem Absenken der Lichter anscheinend zu korrigieren versucht hast. Dadurch sind wohl die unregelmäßigen Farbabrisse entstanden, zwischen den Bereichen des Himmels, die noch Bildinformation aufweisen und den ausgefressenen Regionen. Du hättest viel dunkler belichten müssen. Die dunklen Bereiche hättest du in der Nachbearbeitung ohne Probleme aufhellen können, und im Bereich der Sonne hättest du mehr Bildinformation behalten. Die dunklere Belichtung hättest du sinnvoller Weise mit einer viel weiter geschlossenen Blende erreicht, was auch die chromatischen Aberrationen (violetten Farbsäume) deutlich verringert hätte. Die verbliebenen hättest du in der Nachbearbeitung mit dem dafür vorgesehenen Tool korrigieren können. Ich hätte bei dieser Situation mindestens Blende 11 gewählt, oder 13, wenn ich einen Sonnenstern provozieren hätte wollen. Die kleinere Blende hätte auch mehr Schärfentiefe ergeben, was dem Bild sicher zuträglich gewesen wäre.

Die kleine Blende hätte auch dabei geholfen, das Wasser fließend darzustellen. Mit deiner Einstellung hast du nämlich das Gegenteil erreicht. Durch die offene Blende und die sich dadurch ergebende kurze Belichtungszeit von 1/1000 hast du das Wasser in der Bewegung eingefroren. Will man es fließend darstellen, dann braucht man eine lange Belichtungszeit, die man eben durch eine weiter geschlossene Blende und möglichst niedrige Empfindlichkeitswerte erhält. Deine Kamera ermöglicht ISO Werte bis 50. Für noch längere Belichtungszeiten benötigt man einen Graufilter. Um ein Stativ kommt man dann allerdings nicht mehr herum. Bis zu einem gewissen Grad kann man sich aber auch behelfen, indem man die Kamera an einer geeigneten Stelle (Stein, Ast) auflegt.

Was war eigentlich dein Hauptmotiv? Ich hätte angenommen, es sollte das Wasser sein. Gerade dieses ist aber unscharf dargestellt. Der Fokus scheint irgendwo in den Bäumen zu liegen. Wenn auch mit kleinerer Blende eine größere Tiefenschärfe zu erreichen ist, sollte man den Fokus immer bewusst und mit Bedacht setzen. Was ist für mich das wichtigste Element in meinem Foto, was soll auf jeden Fall scharf dargestellt werden. Mit der Fokuseinstellung "Flexible Spot" oder meinetwegen "Erweiterter Flexible Spot" lässt sich die Schärfeebene am besten gezielt setzen.

Du hast nach Position, Einstellung und Nachbearbeitung gefragt. Zu Einstellung und Nachbearbeitung habe ich schon Stellung genommen, bleibt die Position.

Ohne Kenntnis des Geländes ist es natürlich schwierig, dazu etwas zu sagen. Du wolltest den Wuchs der Fichte ins Bild bringen, ich nehme an, des Baumes links vom Wasser, und das Wasser sollte auch mit drauf sein. Damit ist eigentlich rechts ein Viertel bis ein Drittel des Bildes überflüssig und lenkt nur von deinen Hauptmotiven ab. Ich hätte die Aufnahme im Hochformat gemacht und mich auf den Baum und das Wasser rechts unten beschränkt. Außerdem hätte ich eine Position weiter rechts gewählt, sofern das Gelände dies zugelassen hätte. Dann wäre der Lichteinfall auch eher von der Seite gewesen, nicht so brutal frontal.

Während meine Aussagen zu Einstellung und Nachbearbeiten schon eher objektiven Wert haben, ist die Stellungnahme zu Position und Bildgestaltung natürlich subjektiv. Wenn ich diesen, meinen subjektiven Standpunkt noch weiter ausführe, dann muss ich sagen, dass ich persönlich unter den gegebenen, dem Bild zu entnehmenden Verhältnissen auf ein Foto möglicherweise überhaupt verzichtet hätte. Aber ich war natürlich nicht vor Ort.

 

 

 

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Ich danke euch beiden, auch wenn es paar hinter die Ohren gab. Aber deswegen bin ich ja hier. Grundsätzlich wollte ich schon das Wasser hart, deshalb diese kurze Belichtung. Dass es damit gleich zu heftig wird, hatte ich natürlich überhaupt nicht auf dem Schirm. Weiter unten habe ich auch mit Stativ und Filtern länger belichtet, allerdings wirkte das ein wenig armselig mit dem kleinen Wässerchen. Ein paar dieser Normal- und Langzeitbelichtungen hatte ich auch im Wunschbild der Woche eingestellt.

Ich versuche dann mal weiter an meiner Gestaltung zu feilen, der Grundfehler liegt wohl meist darin, dass ich selbst vor dem Foto gar nicht genau sagen kann, was eigentlich dabei heraus kommen soll. Bei diesem Bild hatte ich aber schon vorher eine Idee, aber das Ergebnis war nicht das was ich mir vorgestellt habe. Gepaart mit meiner Ungeduld und der ein wenig verkrampften Position sollte eben nicht mehr heraus kommen. Aber ich übe weiter.

Vielen Dank noch einmal ...

Ach ja, ein Bild hatte ich vorher noch geschossen. Und während der Belichtung kam mir die Idee, dass ich doch einmal hoch unter diese Fichte kraxeln könnte, um ein Meisterfoto zu schießen. Naja, eins von beiden Vorhaben hat ja geklappt. Dieses Foto ist jetzt nur hier, um euch ein wenig die örtlichen Gegebenheiten zu zeigen.

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bearbeitet von DirkB
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Dieses Foto schaut um Klassen besser aus! In einer günstigeren Lichtsituation, wenn das Wasser im Sonnenlicht gelegen wäre und reduziert um das rechte Drittel, könnte das eine tolle Aufnahme sein. Im Hochformat, so dass vom Baum mehr zu sehen wäre.

vor 41 Minuten schrieb DirkB:

Grundsätzlich wollte ich schon das Wasser hart, deshalb diese kurze Belichtung.

Ich habe mir schon gedacht, dass ich deine Aussage "fließend" vielleicht falsch verstanden hatte.

Als ich das Bild gesehen hatte, habe ich halt alles geschrieben, was mir dazu eingefallen ist. Vieles davon ist dir wahrscheinlich ohnehin klar, und ich hätte dich darüber nicht zu belehren brauchen. Aber du hast danach gefragt...

Ich kenne das, wenn man glaubt, irgend ein Motiv, eine Perspektive oder eine Lichtsituation könne ein gutes Foto ergeben, und dann ist dem doch nicht so. Mit der Zeit schärft sich der Blick dafür.

Der größte Vorteil der digitalen Fotografie ist wahrscheinlich der, dass "verknipster Film" damit der Vergangenheit angehört. Man kann beliebig viele Bilder probieren, erhält die Rückmeldung sofort und kann daraus lernen.

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Am 21.7.2020 um 14:34 schrieb DirkB:

...Ich versuche dann mal weiter an meiner Gestaltung zu feilen, der Grundfehler liegt wohl meist darin, dass ich selbst vor dem Foto gar nicht genau sagen kann, was eigentlich dabei heraus kommen soll. Bei diesem Bild hatte ich aber schon vorher eine Idee, aber das Ergebnis war nicht das was ich mir vorgestellt habe...

Dirk ich glaube du bist auf dem genau richtigen Weg!

Wenn man weiß welche Aussage man treffen will oder worum es einem bei einem Foto geht, muss man es nur noch umsetzen (können).

Für Ersteres muss man "nur" Sehen lernen und zweites ist ein reines Technikproblem.

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Nun ja, wenn wir unterwegs sind (unser Wandergrüppchen besteht noch aus meiner Freundin und unserer Nachbarin) kann es dann auch mal schnell passieren, dass eine der Damen ungeduldig wird, wenn der Fotoapparateträger zu lange mit der Bildkomposition beschäftigt ist. Hier hatte ich zum Glück die Fäden ein wenig selbst in der Hand, indem es "meine" Wanderung war und ich den Pausenplatz an den "Wasserfall" gelegt habe. Sonst kann es auch passieren, dass die Mädels auch schon einmal ein paar hundert Meter weiter sind. Zu berücksichtigen ist natürlich auch der Zeitfaktor, diese Tour sollte 3,5 Stunden dauern. Nach fast 6,5 Stunden hatten wir gerade noch Zeit für einen Eisbecher und dann ging es schon zum Bus.

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vor 4 Stunden schrieb DirkB:

Nun ja, wenn wir unterwegs sind (unser Wandergrüppchen besteht noch aus meiner Freundin und unserer Nachbarin) kann es dann auch mal schnell passieren, dass eine der Damen ungeduldig wird, wenn der Fotoapparateträger zu lange mit der Bildkomposition beschäftigt ist.

Das kenne ich nur zu gut! Meine Konsequenz: Wenn ich mit "Nichtfotografen" unterwegs bin, dann bleibt die Fotoausrüstung meist zu Hause. Fotografieren gehe ich am liebsten allein oder allenfalls mit Gleichgesinnten.

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vor 4 Stunden schrieb DirkB:

Nun ja, wenn wir unterwegs sind (unser Wandergrüppchen besteht noch aus meiner Freundin und unserer Nachbarin) kann es dann auch mal schnell passieren, dass eine der Damen ungeduldig wird, wenn der Fotoapparateträger zu lange mit der Bildkomposition beschäftigt ist...

Ich kann das Nachempfinden. Zum Komponieren ist das natürlich eine eher ungünstige Konstellation.

Aber vielleicht hast du auch mal Zeit alleine loszuziehen - rund ums Haus reicht meist schon. Muss nicht immer der Grand Canyon oder die Lofoten sein.

Oder Bildbände von Fotografen können auch eine gute Sehschule sein.

Nochmal zum ersten Bild. Was du mit solchen Bildern ganz gut probieren könntest, wäre eine Schwarz-Weiss Umwandlung.

 

bearbeitet von G-FOTO.de
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vor 9 Stunden schrieb Alfred_M.:

Wenn ich mit "Nichtfotografen" unterwegs bin, dann bleibt die Fotoausrüstung meist zu Hause. Fotografieren gehe ich am liebsten allein oder allenfalls mit Gleichgesinnten.

geht mir auch so. und, um noch auf etwas einzugehen, was vorher diskutiert wurde:

es hat den schönen nebeneffekt, dass man, wenn die kamera zu hause ist, relativ gut "sehen üben" kann. sobald ich keine kamera dabei habe, fallen mir millionen von motiven auf, sich dann zu fragen "wie würde ich mich jetzt hier positionieren?", "warum finde ich das als motiv interessant?", "unter welchen lichtbedingungen würde ich nochmal extra herkommen?" sind dinge, die durchaus helfen, bei den nächsten fotos schon im vorfeld zu wissen, was herauskommen soll.

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Moinsen,

grundsätzlich habt ihr ja Recht. Aaaaber: wir haben dieses Jahr erst angefangen mit unserer Wanderei, haben jeder 4 Lose erstellt, die jeden Monat mit je einem Tagesausflug abgearbeitet werden. Bis Corona kam. Die Rennsteig Wanderung war unsere April-Tour. Also so viel Zeit ist nicht immer da. Und wenn man beruflich viel unterwegs ist, will man die Wochenenden dann doch ganz gern gemeinsam verbringen. Wobei ich auch nicht so ein Langschläfer bin, manchmal kann ich mich in der Morgendämmerung aus dem heimischen Bett schleichen.

In diesem Sinne, vielen Dank euch für eure Meinungen, es kommt ziemlich sicher bald wieder etwas hier herein.

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