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Flori´s Bergabenteuer


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Servus,

Ich dachte mir, ich mach jetzt mal ein eigenes Thema auf, wo ich immer wieder Bilder meiner Bergtouren posten werde.

Mein Ziel ist aber nicht nur das reine zeigen von Fotos. Wenns passt - möchte ich auch gelegentlich ein paar Geschichten zu den Bildern erzählen, und ggf. auch "hinter den Kulissen" Bilder zeigen.. Die können dann ggf. auch aus Dokumentationszwecken nur vom iPhone sein. Wem das zu blöd ist, der schaut entweder nur Bilder an und überließt es, oder schaut sich das Thema am besten gar nicht an 😄 Vielleicht findet es aber auch jemand Interessant. Über Feedback darüber würd ich mich freuen. 

 

06.06.2024

Bei meiner heutigen Tour war der eigentliche Plan sich erstmal die Location für die kommende Tour anzuschauen. Ich habe da ein Gebiet im Auge/Kopf wo ich weiß, dass es viele Tiere zu sehen gibt. Zum erfolgreichen Shooting muss ich aber schon Nachts aufsteigen, damit ich morgens zum perfekten Licht - und wenn die Tiere noch entspannt sind - oben bin. Sowas mach ich nur wenn ich den Weg kenne. Deshalb hab ich vorab heute mal die Gegend erkundet.

Trotzdem gings heute mit der kompletten Ausrüstung im Rucksack (20kg Rucksackgewicht) und dem Bike die 700 Höhenmeter rauf, fast bis zum Sattel.

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Ich war noch nicht ganz da wo ich eigentlich sein wollte, da hab ich das erste Motiv gesehen. Die Alm (in der ich später Zuflucht fand).

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A7RV + 200-600mm  bei 200mm - ISO1250 - f6.3 - 1/320sec

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A7RV + 200-600mm bei 463mm  - ISO3200 - f8 - 1/500sec

Grad als ich diese 2 Fotos gemacht habe, kam direkt übern Gebirgskamm das erste Donnergrollen... Gewitter am Berg ==> Gar nicht gut. 😅

Bin sofort aufs Bike und mit nem guten Tempo Richtung Tal, aber nach 3 Minuten begann schon der Platzregen und das Blitzen/Donnern kam in einem wahnsinnigen Tempo näher. Deshalb hab ich mich gegen einen weiteren Abstieg entschieden und bin zur oben gezeigten Alm und hab den netten Mann gefragt ob ich mich kurz unterstellen kann. 

Dann kam was kommen musste...... "Wenn der Oimara sagt du trinkst a Bier.... trinkst du a Bier" 🙈 Ich trink eigentlich keinen Alkohol... Holla die Waldfee 😆

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Nach ca. 1h in der super gemütlichen Alm bei einem super Gespräch gings dann letztendlich einigermaßen Trocken (aber ohne Blitz und Donner) zurück zum Auto. 

 

 

bearbeitet von FlorianZ
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Abo! 👍

Die Idee finde ich super. Bei mir ist es (noch) eher auf dem Weg nach draußen schnell eine Kamera einpacken. Klingt nach reichlich Inspiration es professioneller anzugehen. 

Ein Bild vom Bike würde mich auch interessieren. 😉

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Ich bin sehr gespannt, mehr von deinen Bergtouren zu erfahren und finde es sehr sportlich, mit 20 kg auf dem Rücken unterwegs zu sen. Machst du da 

Mehrtagestouren und benötigst einiges an Proviant oder hast du Bleiplatten drin wegen des Trainingseffekts?

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@bts Ich hab mir für meine Fototouren mit schwerem Equipment ein Specialized Turbo Levo zugelegt. Das schwere Gepäck und die Tatsache dass mein Hund auch nicht ewig alles zu Fuß laufen kann ((==> Fahrradanhänger) haben mich zum E-Bike gebracht, und ich würd nie wieder was anders wollen. Allerdings muss ich sagen dass ich nur ca. 20% meiner Touren mit dem Bike mache. Den Rest zu Fuß.

@walde Nein, das sind meistens Tagestouren. Ich bin aber ab und zu auch mal mit Zelt oder zum Biwak unterwegs, da war mein Rekord bisher 32kg Marschgepäck und ca. 1200 Höhenmeter aufstieg zu Fuß 😄 Was den Rucksack als Tagesgepäck so schwer macht? 

A7RV, L Winkel, Tamron 35-150mm 2-2.8, Canon 16-35mm f4 L IS USM, Sigma MC11 Adapter, Sony 200-600mm, Stativ ca. 2,4kg, 2-4l Trinkwasser, Hundefutter, Hundenapf, Stirnlampe, Erste Hilfe Set, Sonnencreme, Desinfektionsmittel für die Hände, Essen für mich, Mehrere Schichten Klamotten (Zwiebelprinzip, Hardshell, Midlayer etc.), DJI Air3, DJI RC2 Controller..... Manchmal dann noch Hundemantel, Kettenschloss fürs Fahrrad, Fahrrad-Pannen-Set, Ersatzmantel, Luftpumpe - im Winter noch zusätzlich: Handschuhe, Mütze, Puff, Grödel, ggf Schneeschuhe

😅 Wenn ichs so aufzähle.... ja es ist echt viel Zeug 🙈

Wg. meines Jobs als Berufsfeuerwehrmann seh ich dass aber eigentlich immer als Fitnesserhaltende Maßnahme. In der Arbeit muss ich ähnliches Gewicht schleppen. 

Montag, 11. Juni 2024

Neuer Tag, neues Glück! Der Tag beginnt mit Dauerregen. Wir haben erneut ca. 40l/m2 innerhalb von 5h. Doch gegen 12 Uhr Mittags hört es auf und im laufe des Tages klart es auf. Mehrmaliges Wetterbericht checken (Ich checke immer 3 unterschiedliche Wetterberichte und bewerte die Schnittmenge daraus zur Tourenplanung) lässt auf einen schönen Sonnenuntergang hoffen. Doch es bleibt fraglich, denn Nachts kommt von Westen schon erneut das schlechte Wetter (Dienstag wieder Regen) zu uns.

Dennoch entschließen wir (Ein Kumpel und eine Freundin von mir) zu der kurzen Bergtour direkt vor der Haustüre. WENN der Sonnenuntergang was wird, gibts da quasi immer eine Garantie für schöne Bilder. 

Bei diesem Ausflug wollte ich das erste mal meinen neuen Black Mist Filter von NISI in Stärke 1/4 testen. Ich hatte irgendwo aufgeschnappt dass dieser auch Sonnenaufgänge oder Untergänge sehr schön werden lassen kann. Mehr dazu in meinem entsprechenden Thread ==>Erfahrungen mit Black Mist Filter

Beim Aufstieg sah es noch ziemlich Bewölkt aus, doch laut Wetterprognosen sollten sich die Wolken bis auf ein paar wenige gewollte "Dekowölkchen" zurückziehen.

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Schönes Licht gabs trotzdem schon, obwohl bis zum Sonnenuntergang noch ca. 2,5h Zeit war.

Oben angekommen gabs ein kleines freundschaftliches Fotoshootings, wir haben Brotzeit gemacht und auf das beste Licht gewartet.

Dabei sind dann die Bilder entstanden.

Tamron 35-150mm 2-2.8 bei: ISO100 - 35mm - f4.5 - 1/3200sec

Canon 16-35mm f4 L IS USM bei: - ISO125 - 35mm - f7.1 - 1/200sec - Nisi Black Mist 1/4 Filter

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  • 2 weeks later...
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Am 19.06.2024 wars mal wieder soweit.

Zusammen mit einer Freundin haben wir uns eine Tour im wunderschönen Karwendel vorgenommen. Tageshöchstwerte von 28°C zwangen uns sehr früh zu starten. Um 8 am Parkplatz - wir waren eine der ersten Menschen - war aber noch nicht früh genug - wie sich später noch rausstellen sollte. 

Zur Ausrüstung:

Aufgrund der Tageszeit hab ich nur das Tamron 35-150mm 2-2.8 mitgenommen. Das 200-600mm wäre absoluter Quatsch gewesen, denn die Tiere ziehen sich in dieser Gegend bereits kurz nach Sonnenaufgang zurück und "flüchten" vor den ersten Menschen. 

Normalerweise ist die Tageszeit natürlich denkbar ungeeignet zum Fotografieren. Gerade um die Mittagszeit ist das Licht sehr Hart, doch der NISI True Color Polfilter nimmt etwas vom Dunst aus den Bildern. Bin sehr zufrieden mit diesem Filter.

Am wunderschönen Ahornboden begann die Tour durch wunderschöne frühlingshafte Alpenlandschaft.

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Bereits um 8 Uhr haben wir uns gewundert, dass es schon so heiß ist. Doch natürlich gehts weiter 🙂

Die ersten 500 Höhenmeter führen uns immer tiefer rein ins Karwendel, vorbei an wunderschönen Blumenwiesen und Altschneefeldern.

Nach kurzer Zeit wirds steiniger, und wir erreichen die ersten "Hochalpinen" Wegstücke.

Es geht vorbei an der wunderschön gelegenen Falkenhütte, wo wir aus dem aus dem fotografieren erstmal nicht rauskommen. Doch einkehren gibts erst im Abstieg nach dem Gipfel.

Die letzten 300 Höhenmeter suchen wir vergeblich Schatten. Es ist mittlerweile Mittags, und die Sonne knallt richtig runter. Konditionell sind wir nicht wirklich am Ende, doch die Hitze belastet den Körper spürbar. Doch am Ende schaffen wir auch den Gipfel.

Nun gehts zum Abstieg zur Hütte, wo natürlich Kaiserschmarrn auf uns wartet 😄 

Am Ende der Tour waren wir 6h unterwegs, 1200 Höhenmeter und 19km Wegstrecke.

 

 

 

 

bearbeitet von FlorianZ
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Mir gefällt es wenn bei einem schönen Bild kurz beschrieben ist was es zu sehen gibt. So wie hier von @FlorianZ geteilt als Tourenbeschreibung finde ich richtig gut. In diesem Sinne tolle Bilder von einer super Tour! 

Wenn ich in gut erreichbarer Entfernung so hohe Berge mit den genialen Aussichten hätte, würde das Bike auch oft gegen den vollen Fotorucksack verlieren. 😉
 

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28.06.2024

Der Wecker klingelt um 1:15 Uhr. Hilft nix. Der Plan: Mit dem Bike 800hm und dann weiter zu Fuß (nochmal 450hm) zum Gipfel des Schafreuter (2102m). Wauz bleibt daheim, dafür kommt alles andere mit. 35-150mm, 16-35mm f4, 200-600mm + 1.4xTC, das große Stativ.... 

Bevor ich losgefahren bin, hab ich schon auf dem Wolkenradar gesehen dass von Westen tatsächlich nochmal ein Gewitter in meine Richtung zieht. Ich wusste das wird zum Problem, doch ich war schon komplett Wach, so dass ich mich entschieden habe es zu probieren. Vorhergesagt wurde das Gewitter am Berg auf ca. 5:30 Uhr, ich dachte mir ich schau mal was geht. Manchmal ändern diese Gewitter auch völlig planlos die Richtung und verfehlen den Standort.

Um ca. 3:45 Uhr war ich dann am Bikedepot. Aufs Wolkenradar geschaut.... ja misst.

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Es wäre Lebensgefährlich den Aufstieg auf den Gipfel zu wagen, denn ich würde nicht rechtzeitig wieder runter kommen. Also hab ich mich entschieden in der Nähe des Fahrrads zu bleiben, und zu schauen ob ich vielleicht ein Motiv finde.

In der Ferne hab ichs schon Blitzen gesehen, also hab ich mal versucht ob ich was erwische. Leider waren die Blitze sehr tief im Wolkenkomplex drin, so dass ich maximal etwas "Wetterleuchten" mit dem Tamron 35-150mm bei 35mm und f2 festhalten konnte. ISO waren 500 und Belichtungszeit 15 Sekunden. Der Mond hat mir sehr bei der Beleuchtung der Landschaft geholfen.

Ich hatte jetzt noch etwa 1h Zeit bevor ich die Abfahrt antreten wollte. Es ist zwingend Notwendig ständig das Wetterradar zu checken. Die Gewitter in den Bergen sind unberechenbar und können in ihrer Geschwindigkeit auch mal variieren und plötzlich schneller da sein. 

Hab noch ein weiteres Motiv gefunden. Die Nahe gelegene Alm - in Richtung Sonnenaufgang fotografiert.

Hier hab ich 4 Aufnahmen mit dem Canon 16-35mm f4 L IS USM gemacht. ISO100 - f8 - 8sec - 22mm. Graufilter hatte ich leider vergessen, deshalb hab ich von den 4 Bildern den Himmel in Photoshop "verwurstelt" um einen stärkeren Langzeitbelichtungseffekt zu erzielen als es mit 8 Sekunden möglich war. 

So sah mein Setup aus.

Pünktlich um 5:10 Uhr hab ich relativ zügig den Rückzug angetreten. In 8 Minuten bin ich die 800 Höhenmeter abgefahren... die Bremsscheiben waren schon etwas warm 😄 

Im Auto angekommen gings sofort Richtung Heimat.

Wenige km vom Parkplatz entfernt kommt der Sylvensteinspeicher wo ich nochmal eindrucksvoll zeigen konnte was das Problem war 😄 

In der einen Richtung, der Sonnenaufgang. Wunderschöne Stimmung. Genau deswegen meide ich Wolkenlose Tage und suche gezielt die "Stimmung".

Hab schnell angehalten (hat schon getröpfelt) und mit dem Canon 16-35mm f4 nen schnellen Schuss gewagt.

Doch in der entgegengesetzten Richtung (wo ich her kam) sah es dann so aus.

1 Minute nach diesem Bild begann der Platzregen. Aber das Auto war nicht weit. 

 

Danke fürs zuschauen/lesen.

Bei fragen, gerne!

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Absolut fantastische Bilder! Wirklich erstaunlich was Du so machst. Mit dem ganzen Fotozeugs so unterwegs finde ich echt extrem sportlich. Weil ich mich in der Landschaftsfotografie nicht auskenne: wie läuft der Vertrieb der Fotos? Agentur? Eigene Website? Feste Abnehmer? Auftrag von Tourismusorganisationen?

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@Starend Danke dir. Man muss sich heutzutage irgendwie von der Masse an Fotografen/Fotos absetzen, und dass mache ich indem ich völlig verrückt freiwillig auf viel Schlaf verzichte und dann auch noch zu völlig untypischen Uhrzeiten relativ sportlich Unterwegs bin 🤣 Überlege des öfteren das Hobby zu wechseln... 😜

Aber mal im Ernst. Landschaftsfotografie ist brotlose Kunst. Vor 5 Jahren hab ich noch mit relativ vielen Bilderagenturen zusammengearbeitet, hauptsächlich für Tourismusprojekte. Mittlerweile läuft auch das nur noch sporadisch und schleppend. 
Woran das liegt? Auf Postkarten, Gästekalendern etc. kann man problemlos Handybilder verwenden. Hab selbst schon iPhone Bilder an eine solche Agentur verkauft. Für alle höhenwertigen Projekte gibts haufenweise sehr gute Fotografen da draußen, von denen nicht ein einziger diesen Beruf mal erlernt hat. Ich bin ja auch kein gelernter Fotograf. 

Für mich ist es aktuell nur noch ein Hobby mit gelegentlichen beim Finanzamt gemeldeten Einnahmen als Freischaffender Künstler. Wenig Aufwand und wenig Frust wegen zu hoher Erwartungen. 

bearbeitet von FlorianZ
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Ich war heute nochmal zum Sonnenaufgang unterwegs, doch bevor ich euch wieder Fotos zeige (wird vermutlich morgen werden) möchte ich euch kurz zeigen was für tolle Möglichkeiten man hat, wenn man mit Brennweiten zwischen 16 und 840mm unterwegs ist 😅 (Sofern ein Motiv dass hergibt, versteht sich).

Aktuell ist meine Full Range Kombi: Canon 16-35mm f4 via MC11, Tamron 35-150mm 2-2.8, Sony 200-600 + TC1.4x 😄 + Stativ 🙈

Ich lieb dass, und solange ich fit genug bin werd ich das weiterhin machen. 🤷‍♂️

35mm

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63mm

150mm

280mm

840mm

bearbeitet von FlorianZ
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Gerade eben schrieb hansenlord:

Vielen Dank für deine Eindrücke! Ich war schon umgehauen, wie extrem 400mm sind (bisher war 85mm meine längste Brennweiten). 840 setzt da aber nochmal ganz gewaltig was drauf 🤩

Allerdings gibts in der Landschaftsfotografie schon deutliche Qualitätseinbußen. Solche Teleobjektive sind jetzt nicht unbedingt dafür gemacht bei solchen Brennweiten im Unendlichbereich maximale Schärfe zu liefern. Dann kommt noch das bekannte Thema des Hitzeflimmerns hinzu, was hier in den Bergen absolut ein Thema ist, selbst so früh nach Sonnenaufgang. Da bedarf es dann definitiv ein Stativ, niedrige ISO und Softwareeinsatz. 

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29.06.2024

Die Wetterprognosen für den Morgen sind gut, daher hab ich mich entschieden gleich nach der letzten Sonnenuntergangstour mit nur 2,5h Schlaf nochmal einen drauf zu setzen 🙈 Der Wecker klingelt um 0:45 Uhr (ich hasse diese Sonnenaufgangstouren im Sommer...)... wieder nur 2,5h Schlaf erwischt. Bei der Wetterprognose für kommende Woche denk ich mir aber: Schlafen kann ich auch wenns regnet 😁

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Wir starten die Tour bei wahnsinnigen 19 Grad Außentemperatur. Mitten in der Nacht lauf ich im T-Shirt aber langer Hose. Die Hose hab ich vorher mit No-Bite Imprägniert, weil ich von Bildern schon absehen konnte dass die Tour durch das viele hohe Gras und die engen Pfade voll mit Zecken sein wird. 🙈

Ums gleich mal vorne weg zu sagen: Ich mach dass jetzt Jahrelang, und trotzdem ist es manchmal Unheimlich. Was hilft? Singen... klingt komisch. Ist aber so 😄 

Nach ca. 2h45 ist der Gipfel endlich in Sichtweite. Wenn man sich außerhalb vom Wald befindet, kann man meist ca. 45 Minuten vor Sonnenaufgang auf die Stirnlampe verzichten. Bei Vollmond wandere ich teilweise komplett ohne Lampe.

A7RV + Canon 16-35mm f4 L IS USM - 16mm - f4 - ISO3200 - 1/8sec

Bereits hier konnte ich erkennen dass der Sonnenaufgang leider nicht so sein wird, wie ich ihn mir erhofft hab. Am Mond lässt sich schon der Dunst im Himmel sehen. Saharastaub....wiedermal. Sorgt dafür dass meistens keine Sonnensterne möglich sind.

Wir sind gut 40 Minuten vor Sonnenaufgang am Gipfel. Die Zeit verbringe ich meistens erstmal mit der Motivsuche. Wenn die Sonne aufgeht, bleibt kaum mehr Zeit. Das Licht verändert sich im Minutentakt. Das Motiv dass ich mir Zuhause schon bei der Tourenplanung gedacht habe, ist leider Heute so nicht möglich. Über dem Sylvenstein Stausee sind die einzigen Wolken weit und Breit. Hilft nix.... muss ich wann anders wiederkommen. 

Erstmal gibts Frühstück und Kaffee. 

Nein, er ist nicht Süß.... er hats nur auf meine Käsesemmel abgesehen 😉 

Die Sonne geht auf, und der Feuerball macht heute seinem Namen wieder alle Ehre. Durch den Saharastaub am Horizont ist alles sehr diffus, so dass ich fürs erste Motiv tatsächlich das 200-600mm aufs Stativ packe. Was hab ich denn da im Visier? Tatsächlich mein Hausberg der Wallberg und daneben der Setzberg. Ich find das witzig, man würde sogar Menschen am Gipfel erkennen. Scheinbar schlafen aber alle. 

Sony A7RV + Sony 200-600mm - 600mm - f6.3 - ISO320 - 1/400sec

Kaum kommt die Sonne ein bisschen aus dem Dunst raus, wird die Landschaft auch schon in schönes Licht getaucht. Ich probiere mein Motiv dennoch, auch um zu sehen obs an einem anderen Tag, theoretisch überhaupt klappen würde. 

Sony A7RV + Canon 16-35mm f4 L IS USM - 16mm - f16 - ISO400 - Belichtungsreihe aus 3 Bildern (+-0 2EV)

Während ich nun am Gipfel rumlaufe, und Motive über Motive sehe, fällt mir weit weit weg etwas bekanntes auf.... Ist das nicht...?

Könnt ihr euch an die Geschichte aus Post #1 erinnern? Die Alm auf der ich Zuflucht vor dem Gewitter fand? Ja, dass ist sie. Mir war vorh dem Bild schon klar dass dieses Bild nix wertvolles wird. Die Entfernung ist zu groß, zudem setzt das Hitzeflimmern schon ein. Doch ich hab die Handynummer vom Almerer, und schicke ihm direkt vor Ort noch das Bild mit einem Guten Morgen Gruß 😉

Sony A7RV + Sony 200-600mm + TC1.4x - 840mm - f9 - ISO1600 - 1/1250sec

Entgegengesetzt zum Gipfelkreuz liegt das wunderschöne Karwendel. Vorgelagert ein Grasplateau mit ein paar Kühen. Ein wunderschöner Blick. Fast schon kitschig beschreibt es doch eindrücklich ohne Worte unsere wunderschöne Alpenwelt.

A7RV + Tamron 35-150mm f2-2.8 - 35mm - f2.2 - ISO100 - 1/100sec

A7RV + Tamron 35-150mm f2-2.8 - 58mm - f7.1 - ISO200 - 1/60sec

Während ich also fotografiere kommen plötzlich 2 Gämse aus dem Latschenfeld. Man muss wissen. Mein Wauz der Sam ist zwar ein Ungarischer Jagdhund (Vizsla) nur hat ihm dass niemand gesagt... 🤣 Selbst vor Eichhörnchen oder Hasen hat er Angst. Er läuft immer ohne Leine, entfernt sich maximal 20m von mir und verlässt NIE (absolut Nie!) die Wege. Was macht er also, als er die Gämse entdeckt? Sitzt zitternd neben mir und beobachtet das Spektakel. 

Leider war mir nur dieses eine Foto mit dem Tamron möglich, den Wechsel aufs 200-600mm konnten die Gämse leider nicht erwarten - und weg waren sie.

A7RV + Tamron 35-150mm f2-2.8 - 150mm - f2.8 - ISO100 - 1/500sec - Crop

Leider sind die Gämse nicht wiedergekommen, doch der Plan steht: Das nächste mal, wird dort oben Biwakiert.

Nun gehts wieder ins Tal. Es ist mittlerweile ca. 6:15 Uhr, und in der Sonne wird es schon sehr heiß. Ich beeile mich um möglichst schnell in den kühlenden Wald zu kommen. 

A7RV + Tamron 35-150mm f2-2.8 - 35mm - f8 - ISO100 - 1/100sec

Am Auto angekommen spüre ich jeden Knochen. Das Gepäck macht sich natürlich auch bei mir bemerkbar, und an so einem Tag brauch ich dann erstmal nix mehr außer Kaffee, die Liege im Garten und ein kühlendes Getränk. 

Hier noch paar Infos zur Tour:

Die Route kann ich nicht empfehlen, sie führt teilweise über wegloses Gelände. Dort wo noch Weg ersichtlich ist, wird dieser aber offensichtlich nicht mehr Gepflegt. Pflanzen wachsen in den Weg, Baumstämme müssen umgangen oder überklettert werden. Der Weg führt vorbei an verfallenen alten Almen und ausgeschildert ist ab dem ersten meter absolut Nix. Kenntnisse in Navigation (auch im Dunkeln) sind quasi Pflicht. Deshalb werde ich nicht näher auf die genaue Route eingehen. 

 

Danke fürs zuschauen. Bei Fragen, gerne Fragen!

bearbeitet von FlorianZ
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Wieder richtig interessante Touren!

Mit dem Specialized ist sicher jede Runde am Berg ein Genuss. Dann eben die Kamera einpacken und einen schönen Trail suchen, wenn das Licht nicht passt. Das Bild vom Levo finde ich gut, ein schönes Bike und ein Motto das hoffentlich bei allen Naturnutzern ankommt! Meine Favoriten von der Bikerunde sind die beiden letzten Bilder vom Sylvensteinspeicher. Von so einer Atmosphäre wie vor dem Platzregen kann man als Langschläfer-Schönwetter-Knipser nur träumen.

Die Sonnenaufgangstour mit 2,5h Schlaf lässt mich wieder sehnsüchtig die Wetterprognosen beobachten. Um die Sommersonnenwende einmal dabei zu sein wenn der Ball über den Horizont klettert ist eigentlich gesetzt aber 2024 hat es bei mir noch nicht gepasst. Das vom Saharastaub untermalte Bild vom Feuerball über dem Wallberg ist so was von mein Geschmack! Und eigentlich wollte ich doch nichts im Bereich 600mm anschaffen/rumtragen… 

Sonnenaufgangsbild als Guten Morgen Gruß. 😁👍

Das wuchernde Grün ist momentan anstrengend, wenig frequentierte Wege oder eine Runde im 3D Parcours sind dadurch echt herausfordernd. Wobei ein Lost Place könnte wieder Motivation dafür sein. Und die Kombination aus super Bildern, Tourenbeschreibungen und Clip/Schnappschüssen von Setup usw. machen das Thema wie immer sehr lesenswert. Danke fürs mitnehmen. 👋

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@bts

Dankeschön! Ja, manchmal mach ich einfach nur ne schnelle Runde mit dem Bike, die Kamera ist trotzdem dabei. Da kommt schon Freude auf. 

2024 ist es wirklich auch für mich schwierig. Früher hab ich öfter mal am Berg biwakiert, nur mit Schlafsack und Isomatte. Das ist in den letzten 2 Jahren fast auf 0 zurück gegangen. Es vergeht kein Sommertag an denen in den Bergen nicht irgendwo Gewitter umherziehen, was solche Abenteuer quasi unmöglich werden lässt - wenn man auch nur einen Gedanken an seine Sicherheit verschwendet.

Aber ich hoffe es klappt dieses Jahr trotzdem nochmal!

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05.07.2024

Steinböcke fotografieren im Karwendel. Blogartikel ==> https://ziereis-fotoart.de/2024/07/06/fotoblog-steinboecke-im-karwendel-fotografieren/

Heute möchte ich euch einladen, mich auf eine Tour ins Karwendel zu begleiten. Für mich eher untypisch führt diese Reise tagsüber in die Tiefen des Karwendels. Bei Temperaturen von bis zu 27 Grad Celsius und wechselnder Bewölkung stehen die Chancen auf ungünstige Bedingungen zum Fotografieren hoch. Wir alle kennen den Spruch: „Zwischen 11 und 3 hat der Fotograf frei.“ Dennoch hoffe ich, einige Steinböcke anzutreffen, weshalb ich das Sony 200-600mm sowie den TC1.4x Telekonverter mitnehme. Das Tamron 35-150mm f2-2.8 ist natürlich ebenfalls als „Immerdrauf-Objektiv“ dabei.

Tagsüber Tierfotos mit hohen Brennweiten zu machen, hat definitiv seine Tücken – wie wir später noch feststellen werden. Trotzdem nehme ich das schwere Gepäck in Kauf und wir beginnen die geplante Tour (ca. 7 Stunden, 1600 Höhenmeter). Um die Steinbock-Population zu schützen, werde ich keine genauen Ortsangaben machen. Kenner wissen ohnehin, wo ich war.

Nach etwa 1,5 Stunden schweißtreibenden Aufstiegs erreichen wir den ersten Aussichtspunkt mit Blick zurück ins Tal.

Sony A7RV + Tamron 35-150mm - Freihand Panorama aus 4 Hochformat Bildern bei 35mm 

#1 Sony A7RV + Tamron 35-150mm – Freihand Panorama aus 4 Hochformat Bildern bei 35mm 

Die erste Hütte, die wir passieren, wird natürlich sofort genutzt, um den Flüssigkeitshaushalt etwas aufzubessern. Dank der Sonne merke ich das Gepäck an diesem Tag besonders. Ich habe zwar etwa 2 Liter für mich und 1,5 Liter für Sam dabei, aber die Hütte war fest eingeplant. Ohne die Hütte hätte ich mit 3 Litern für mich und knapp 2 Litern für Sam kalkuliert.

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#2 Sony A7RV + Tamron 35-150mm – 45mm f2.2 – ISO100

Weiter geht es in Richtung des ersten Gipfels. Ab jetzt führt der Weg zunächst relativ flach weiter, was meiner Erholung zugutekommt. Nach etwa einer halben Stunde Fußmarsch eröffnet sich ein schöner Blick zurück zur Hütte.

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#3 Sony A7RV + Tamron 35-150mm – 47mm – f7.1 – ISO100

Nun geht es weiter in Richtung Gipfel. Hier sind die ersten Schwierigkeiten zu meistern, denn es gibt einige seilversicherte Passagen. Für geübte Bergwanderer mit Trittsicherheit und Schwindelfreiheit stellen diese jedoch keine große Herausforderung dar. Auch Sam meistert diese Abschnitte problemlos. Seit fast sechs Jahren macht er nichts anderes. 😉

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#4

Es dauert nicht lange und wir erreichen den Gipfel – einen wunderschönen Aussichtspunkt im Karwendel. Auch hier habe ich auf früheren Touren bereits Gämsen und Steinböcke gesehen. Doch wie befürchtet, ziehen sich diese tagsüber gerne an weniger frequentierte Orte zurück, sodass ich diesmal kein Glück hatte. Bis jetzt war das Sony 200-600mm nur unnötiger Ballast, der die Tour bei diesen Temperaturen wirklich zur Strapaze machte. Doch die Hoffnung stirbt zuletzt. Meine geplante Rundtour soll uns noch auf einen weiteren Gipfel führen, von dem ich mir erhoffe, doch noch auf Steinböcke zu treffen. Nach einer kurzen Rast am Gipfel geht es daher weiter in Richtung des besagten Gipfels.

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#5 Sony A7RV + Tamron 35-150mm – Freihand Panorama aus 6x Hochformat Bildern – 35mm – f7.1 – ISO100

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#6 Sony A7RV + Tamron 35-150mm – 42mm – f7.1 – ISO100

Nun geht es zum ersten Mal wieder etwas bergab. Ich bin ja generell kein großer Freund von Gegenanstiegen, aber auf dieser Tour lässt sich das leider nicht vermeiden. Mittlerweile macht sich auch die Sonne bemerkbar. Die anfängliche Faulheit, sich nicht sofort bei Tourenbeginn einzucremen, rächt sich jetzt. Das Nachcremen ist zwar nicht mehr so effektiv, aber absolut notwendig. Normalerweise habe ich auf solch langen Touren ein leichtes, langes Hemd dabei, das ich zum Sonnenschutz überziehen kann, ohne großartig zu schwitzen. Dieses Mal habe ich es natürlich vergessen.

Vor uns liegen wunderschöne Wiesenhügel. Ich war leider noch nie in Neuseeland, aber genauso stelle ich es mir dort vor. Doch auch hier fällt mir auf: Abgesehen von einigen Kühen weiter unten im Tal gibt es absolut keine Tiere zu sehen. Ich bleibe optimistisch.

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#7 Sony A7RV + Tamron 35-150mm – 35mm – f2.2 – ISO100

Man erkennt gut den Weg, dem wir ab jetzt folgen werden. Er führt uns zunächst über saftige Wiesen, durch ein kleines Latschenfeld und schließlich auf den letzten schottrigen Wegabschnitt bis zum Gipfel. Genau dort hoffe ich auf eine Begegnung mit ein paar Steinböcken, wie ich es in der Vergangenheit schon erlebt habe. Langsam komme ich jedoch für diesen Tag an meine körperlichen Grenzen. Die Sonne knallt herunter, und ich könnte alle 50 Meter stehenbleiben und etwas trinken. Aber wieder etwas gelernt: nächstes Mal nehme ich wieder die Trinkblase mit!

Trotzdem geht es noch irgendwie weiter, wenn auch deutlich langsamer als zu Beginn des Tages. Als wir den steinigen Teil des Weges erreichen, erspähen meine Augen tatsächlich in weiter Ferne die ersten Steinböcke. Zugegeben, ich kenne deren Lieblingsplätze an diesem Gipfel, sodass ich vorher wusste, wo ich suchen muss. Langsam, aber sicher bahne ich mir einen Weg zu einem optimalen Standpunkt, um die Steinböcke zu fotografieren. Es bietet sich immer an, mindestens auf Augenhöhe mit den Steinböcken zu sein. Manchmal jedoch ist es auch von Vorteil, etwas höher zu stehen als die Steinböcke, um einen schönen Hintergrund ins Bild zu zaubern. Die Steinböcke sind wie gewohnt absolut entspannt – sie nehmen uns zwar wahr, fühlen sich jedoch in keiner Weise bedroht oder nachgestellt.

Es ist mir ein Anliegen zu betonen, dass ich großen Wert auf natürliche Fotos lege. Ich möchte die Wildtiere möglichst ungestört beobachten und in ihrem natürlichen Verhalten fotografieren. Ein Steinbock oder eine Gams, die mich aus Angst anstarrt, würde ich weder fotografieren noch zeigen. Genau das macht für mich die Naturfotografie aus. Mein Fußabdruck bei meinen Ausflügen soll möglichst gering sein.

Jetzt fragen sich vielleicht einige, wie ich das mit einem Hund mache. Wer meinen Sam noch nicht live erlebt hat, sollte Folgendes wissen: Sam ist zwar ein ungarischer Vizsla (Jagdhund), doch bei ihm scheint einiges schiefgegangen zu sein – zu meiner Freude! Er hat ziemlichen Respekt, wenn nicht sogar Angst vor fast allen Tieren, selbst vor einem Laubfrosch. Insofern zeigt er absolut keinen Jagdtrieb, bleibt immer auf den Wegen, gehorcht bei erkannten Tieren zu 100 % und bleibt stets in meiner Nähe.

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#8

Mittlerweile habe ich den Weg etwas verlassen, den Rucksack abgelegt und das Sony 200-600mm mit dem Telekonverter montiert. Den Rucksack habe ich zurückgelassen, um beweglicher zu sein. Während ich mich also mit dem Fotografieren der Steinböcke beschäftige, hat Sam sich hingelegt – endlich konnte er mal entspannt Pause machen, wobei er mich natürlich nicht aus den Augen lässt.

Ich habe gleich mehrere Steinböcke entdeckt, in verschiedenen Entfernungen. Es ist sehr schwierig, ein „spannendes“ Bild von Steinböcken zu machen, besonders wenn sie einfach nur in Höhlen liegen oder sitzen. Die Tierfotografie lebt von spannenden Perspektiven mit Vordergrund, Hintergrund und Unschärfen. Deshalb widme ich den Steinböcken an dieser Stelle sicherlich fast 30 Minuten, bis ich alle möglichen Varianten ausprobiert habe.

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#9 Sony A7RV + Sony 200-600mm + 1.4x Telekonverter – 840mm – f9 – ISO1000 – 1/1600sec

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#10 Sony A7RV + Sony 200-600mm + 1.4x Telekonverter – 840mm – f9 – ISO1000 – 1/1600sec

Es ist einfach ein unfassbarer Moment. Die Steinböcke sind total entspannt. Zwei von ihnen darf ich bei einem Nickerchen beobachten. Ich habe mich tatsächlich noch nie gefragt, wie Steinböcke oder Wildtiere allgemein schlafen. Diese Frage hat sich für mich jetzt erübrigt.

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#11 Sony A7RV + Sony 200-600mm + 1.4x Telekonverter – 840mm – f9 – ISO1000 – 1/1600sec

Ein anderes Exemplar hat mich wohl durchaus bemerkt, doch außer einem kurzen Blick hat es mich dann nicht weiter beachtet. Um diese Uhrzeit scheinen die meisten von ihnen zu rasten.

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#12 Sony A7RV + Sony 200-600mm + 1.4x Telekonverter – 840mm – f9 – ISO1600 – 1/1600sec

Etwas weiter entfernt habe ich noch diese beiden Exemplare entdeckt. Schon jetzt bin ich maximal mit meiner Brennweite ausgestattet, dennoch reicht es nicht aus, um diese Steinböcke formatfüllend abzulichten. Näher herangehen möchte ich jedoch nicht, da ich denjenigen Steinböcken, die sich in den Felsen verkrochen haben, nicht zu nahe kommen möchte. Also bleibt mir nichts anderes übrig, als das Beste daraus zu machen.

Auf dieser Entfernung merke ich tatsächlich langsam die Grenzen der Telefotografie. Ich arbeite hier mit 840 mm im Kleinbildformat, und das um ca. 15 Uhr bei über 20°C Außentemperatur. Ich produziere unheimlich viel Ausschuss aufgrund von Hitzeflimmern in der Luft. Doch ich bemerke irgendwann eine offensichtliche Korrelation zwischen dem Hitzeflimmern und den Lichtverhältnissen. Wenn das Licht ungehindert und ohne Wolken auf den Berg fällt, ist das Hitzeflimmern stärker. Ist die Sonne durch Bewölkung gedämpft, nimmt auch das Hitzeflimmern ab. Daher ist es oft angebracht, einfach zu warten und auf das passende Wetterfenster zu hoffen.

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#13 Sony A7RV + Sony 200-600mm + 1.4x Telekonverter – 840mm – f9 – ISO2000 – 1/1600sec

Nach etwa 40 Minuten an diesem Standort begebe ich mich zurück zu meinem Rucksack und “sattle noch einmal auf”. Ich möchte weiter in Richtung Gipfel, da dort oben weitere Steinböcke zu sein scheinen. Der Aufstieg ist sehr mühsam. Ab hier ist der Weg teilweise nur loser Schotter, und die Kamera im Anschlag sowie die beiden Stöcke machen mich etwas unbeweglich und steif. In solchen Fällen hänge ich mein Sony 200-600mm mit dem Stativfuß in den Brustgurt meines F-Stop Rucksacks. Um sicherzustellen, dass die Kamera samt Objektiv nicht auf den Boden fällt, wenn der Brustgurt sich öffnen sollte, habe ich das Objektiv an den beiden Befestigungsösen mit einem Peak Design Gurt gesichert, den ich um den Hals trage.

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#14

Es vergehen etwa weitere 100-150 Höhenmeter, bis ich zu einem weiteren Punkt komme, an dem ich verweile und mich der Fotografie widme. Erneut befinden sich etwa 7-10 Steinböcke in relativer Nähe. Die Tiere sind absolut tiefenentspannt und beachten weder mich noch Sam. So kann auch ich mich entspannt der Fotografie widmen.

Besonders beeindruckend war es, die drei relativ jungen Böcke zu beobachten. Man konnte förmlich ihr jugendliches Verhalten erkennen. Ein Bock hatte sichtlich Freude an einem letzten Schneefeld. Es wirkte fast so, als würde er damit spielen. Ein solches Verhalten hatte ich noch nie gesehen, und selbst jetzt, während ich diese Zeilen schreibe, bin ich noch immer fasziniert von diesem Erlebnis!

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#15 Sony A7RV + Sony 200-600mm + 1.4x Telekonverter – 840mm – f9 – ISO1600 – 1/1600sec

Die anderen Steinböcke erinnerten mich an drei jugendliche Kids auf einem Schulhof. Zuerst beschnupperten sich die Böcke, und im nächsten Moment gab es eine kleine Rauferei, bei der zwei der Böcke mit ihren Hörnern und Schädeln aufeinander trafen. Ein beeindruckender Anblick, den ich bei Jungtieren bisher noch nicht erleben durfte.

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#16 Sony A7RV + Sony 200-600mm + 1.4x Telekonverter – 840mm – f9 – ISO3200 – 1/1600sec

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#17 Sony A7RV + Sony 200-600mm + 1.4x Telekonverter – 840mm – f9 – ISO3200 – 1/1600sec

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#18 Sony A7RV + Sony 200-600mm + 1.4x Telekonverter – 840mm – f9 – ISO2000 – 1/1600sec

Nach dieser Einlage machten sich die drei langsam in die andere Richtung auf, immer in Richtung des saftigen grünen Futters. Doch das war noch nicht alles. Während sich die Steinböcke langsam aber sicher zur nächsten Lichtung bewegten, ergaben sich plötzlich völlig neue Perspektiven für mich. Endlich zeichnete sich ein Bild ab, das ich schon so lange in meiner Fantasie hatte.

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#19 Sony A7RV + Sony 200-600mm + 1.4x Telekonverter – 791mm – f9 – ISO2500 – 1/1600sec 

Dieses Bild ist ein Paradebeispiel fürs Hitzeflimmern. Nur durch massiven Softwareeinsatz und nachschärfen konnte ich überhaupt ein vorzeigbares Bild erreichen. Für die Webdarstellung auf meiner Homepage ist es in Ordnung, für eine anderweitige Nutzung ist die Bildqualität, der Detailgrad und die Schärfe für meinen Anspruch jedoch nicht genügend. 

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#20 Sony A7RV + Sony 200-600mm + 1.4x Telekonverter – 741mm – f9 – ISO3200 – 1/1600sec

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#21 Sony A7RV + Sony 200-600mm + 1.4x Telekonverter – 840mm – f9 – ISO3200 – 1/1600sec

Bevor die Steinböcke nun hinter der Lichtung verschwanden, hatte ich noch einmal Gelegenheit, sie zu fotografieren. Als ob sie wüssten, dass man sie gerne als die “Könige der Berge” bezeichnet, platzierten sie sich feierlich auf der Lichtung. Was für ein Anblick!

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#22 Sony A7RV + Sony 200-600mm + 1.4x Telekonverter – 840mm – f9 – ISO2000 – 1/1600sec

 

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#23 Sony A7RV + Sony 200-600mm + 1.4x Telekonverter – 840mm – f9 – ISO2500 – 1/1600sec

Auch während dieser letzten Aufnahme hat sich Sam übrigends vorbildlich verhalten und wartete geduldig darauf dass wir endlich weiter können.

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#24 

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#25

Nach den letzten Bildern dieser Tour begann der Abstieg. Hier gab es nicht mehr viel zu sehen, daher packte ich die Kamera zügig weg, um den Abstieg schneller und sicherer zu meistern.

Ich bedanke mich fürs Zuschauen und freue mich über Kommentare, Feedback und Zuschriften!

bearbeitet von FlorianZ
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26.07.2024

TEIL 1

Es war wieder soweit: eine lange geplante Bergtour stand an. Vor drei Jahren erklomm ich diesen Gipfel zuletzt, ebenfalls zum Sonnenaufgang. Die Tour führt durch das atemberaubende Karwendelgebirge und bietet eine beeindruckende Rundumsicht. Zum Sonnenaufgang ist man mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit allein auf dem Gipfel, denn es gilt, etwa 1350 Höhenmeter zu überwinden. Vor drei Jahren war ich noch nicht auf Wildlifefotografie spezialisiert, besaß weder entsprechende Objektive noch suchte ich gezielt nach größeren Tieransammlungen. Doch 2024 ist alles anders. 🙂

Der Wecker klingelt um 00:15 Uhr. Der Rucksack ist größtenteils bereits am Vorabend gepackt, aber ein kleines Frühstück und frischer Kaffee sind für mich vor einer Bergtour unverzichtbar. Ich habe den Inhalt meines Rucksacks für euch fotografiert. Das Bild wurde nach der Tour aufgenommen; alle Wasserflaschen waren natürlich voll und es fehlen der Apfel und die Käsesemmel. 😉

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#1 

Nach etwa einer Stunde Fahrt beginnen wir unsere Tour mutterseelenallein am Parkplatz, der am Wochenende normalerweise schnell überfüllt ist.

Gleich zu Beginn stellt sich eine erste Herausforderung: Dieser Parkplatz und die ersten etwa 500 Höhenmeter sind Ausgangspunkt für viele verschiedene Touren im Karwendel. Daher kenne ich diesen Teil der Strecke sehr gut. Schon beim letzten Mal gab es Stress mit den Kühen auf der Weide. In unseren Alpen führen die Wanderwege oft mitten durch die Weiden, was mit Hund häufig problematisch ist. Aber auch ohne Hund nehmen die Angriffe auf Menschen immer mehr zu. Dieses Jahr ist schon auffällig viel passiert.

Es ist dunkel, der Mond strahlt noch stark, sodass ich den ersten Teil der Tour ohne Stirnlampe bewältigen kann. Durch meine jahrelange Erfahrung in den Bergen, insbesondere bei Nacht, weiß ich, dass die Kühe nachts meist unproblematisch zu passieren sind. So war es auch diesmal. Ohne Lampen oder Licht schlich ich mich still und heimlich an den schlafenden Kühen vorbei, die links und rechts vom Weg in ausreichendem Abstand lagen. Der Rückweg bereitet mir wegen der 100 bis 200 Kühe jedoch etwas Bauchschmerzen, aber ich habe immer einen Plan B.

Ich möchte betonen, dass ich schon einige Bergtouren abgebrochen habe, weil es kein Vorbeikommen an gestressten und aggressiven Kühen gab. Leider bleibt nichts anderes übrig, denn es ist mehr ihr Lebensraum als unserer. 

Nachdem wir die ersten Rastplätze der Kühe passiert haben, kann ich das Licht wieder anschalten. Der sternenklare Himmel und das mächtige Karwendel mit den Laliderer Wänden bieten ein atemberaubendes Bild.

#2 Tamron 35-150mm 2-2.8 bei 35mm - f2 - ISO16.000 - 0,5sec

Aus Zeitmangel habe ich die kommenden Bilder bis zum Sonnenaufgang nur aus der Hand und mit hoher ISO (16.000) mit dem Tamron 35-150mm bei Blende 2 aufgenommen. Die Tour ist knapp kalkuliert, bitte entschuldigt dies.

Wir passieren wunderschöne Almen. Ich stelle mir vor, wie traumhaft es wäre, dort die Nacht zu verbringen und früh am Morgen den Sonnenaufgang zu erleben. Auch hier verzichte ich wieder auf Licht, um niemanden zu wecken.

#3 Tamron 35-150mm 2-2.8 bei 35mm - f2 - ISO16.000 - 0,5sec

Nach etwa 1,5 Stunden passieren wir die letzten Weideflächen und grünen Wiesen, bevor es ins alpine und steinige Gelände geht. Es beginnt langsam zu dämmern und die Zeit wird knapp. Meine Uhr hilft mir zu kalkulieren. Durch eine kombinierte Anzeige von aktueller Höhe, zurückgelegten Höhenmetern und Vertikalgeschwindigkeit kann ich ziemlich genau abschätzen, wie knapp es wird, den Sonnenaufgang am Gipfel zu erleben. Etwa 15 Minuten vor Sonnenaufgang wäre ich gerne oben, um genug Zeit für den Kleidungswechsel zu haben und die schöne Stimmung kurz vor Sonnenaufgang einzufangen.

#4 Meine Neue Uhr. Garmin Enduro 2. Warum ich von der Apple Watch Ultra umgestiegen bin, erfahrt ihr hier ==> Erfahrungsbericht Apple Watch Ultra

Und tatsächlich, meine Kalkulation war sehr gut. 15 Minuten vor Sonnenaufgang erreichen wir den Gipfel. Wir sind beide froh, endlich angekommen zu sein. Das Tempo war recht flott und wir brauchen dringend Verpflegung.

#5 Tamron 35-150mm 2-2.8 bei 35mm - f2 - ISO100 - 1/40sec

Nachdem ich mich umgezogen und mit Essen und Trinken versorgt habe, kann es losgehen. Der Platz am Gipfel ist nach hinten heraus leider sehr begrenzt, sodass ich mit dem Tamron 35mm bei 35mm nicht meine Wunschkomposition abbilden kann. Weiter zurückzugehen würde einen Absturz bedeuten. Daher wechsle ich auf das 16-35mm Canon und mache mich ans Werk.

#6 Canon 16-35mm f4 L IS USM - 16mm - f16 - ISO200 - 1/30sec

Jetzt beginnt für mich die „stressigste“ Zeit, im positiven Sinne. Das schöne Licht vergeht leider immer viel zu schnell, und es gibt unendlich viele schöne Blicke und Motive. Würde man mich am Gipfel beim Fotografieren beobachten, sähe das sicher lustig aus, wie ich von links nach rechts laufe, Objektive suche und wechsle und etwas „verplant“ durch die Gegend laufe. 😄

Auch in die andere Richtung gibt es etwas zu sehen. Die Felsen der Laliderer werden wunderschön angestrahlt. Ich liebe das einfach!

#7 Tamron 35-150mm 2-2.8 bei 35mm - f7.1 - ISO100 - 1/40sec

Sam verbringt die Zeit, in der ich fotografiere, meistens mit Posen, Fressen oder er jammert, weil er weiter möchte. Pause ist nicht so seins. Hier mal beim Posen. 😉

#8 Tamron 35-150mm 2-2.8 bei 45mm - f4.5 - ISO100 - 1/160sec

Tatsächlich nutze ich für fast alle Fotos am liebsten das Tamron 35-150mm. Es ist absolut universell und dank hoher Lichtstärke und Offenblendentauglichkeit spare ich mir oft das Stativ. Lediglich die oben genannte Problematik zwingt mich oft dazu, noch das Ultraweitwinkel mitzunehmen. Am Berg kann man sich eben nicht unendlich nach hinten bewegen, wenn 35mm zu viel ist.

#9 Tamron 35-150mm 2-2.8 bei 35mm - f7.1 - ISO100 - 1/15sec

Ein Blick in die Andere Richtung zeigt den anderen Teil des Karwendel mit seinem höchsten Berg, der Birkkarspitze (2749m). Dort oben war ich nach einer Biwakübernachtung auch schon zum Sonnenaufgang gestanden. Link zum Video ==> https://youtu.be/mK461kMnLSk

 

Ich weiß nicht wie es euch geht, aber ich kann mich an solchen Landschaften mit diesen frühmorgendlichen Lichtstimmungen einfach nicht Satt sehen. Es ist wie eine Sucht der ich verfallen bin...

#10 Tamron 35-150mm 2-2.8 bei 46mm - f7.1 - ISO100 - 1/25sec

Weiter gehts mit der Suche nach den Steinböcken und Gämsen im Teil 2 🙂 

bearbeitet von FlorianZ
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26.07.2024

TEIL 2

Nachdem wir etwa eine Stunde am Gipfel verbracht haben, beginnen wir, unser Equipment zusammenzupacken. Ich entscheide mich, vorerst das Tamron 35-150mm f2-2.8 an der Kamera zu lassen, obwohl ich eigentlich auf der Suche nach Steinböcken und Gämsen bin. Der Abstieg führt uns zunächst durch einen teilweise schattigen Bergrücken, und ich fühle mich mit der hohen Lichtstärke des Objektivs wohler.

Wir lassen den steinigen, von Geröll übersäten Gipfelbereich hinter uns und befinden uns nun wieder auf dem steilen, aber mit Wiesen überzogenen Hang unseres Aufstiegs. Weit und breit ist kein Tier zu sehen… Wo könnten sie nur sein?

Hallo, lieber Besucher! Als Mitglied würdest du hier ein Bild sehen…

Hier einfach kostenlos anmelden – Wir freuen uns immer über neue Mitglieder!

##11 Tamron 35-150mm 2-2.8 bei 35mm – f7.1 – ISO100 – 1/100sec

Nach weiteren 15 Minuten entdecke ich schließlich in etwa 60 Metern Entfernung den Kopf einer Gams, während der Rest ihres Körpers hinter der Wiese verborgen bleibt.

Entschlossen verlasse ich den Weg, um einen besseren Blick hinter den Wiesenrücken zu erlangen. Nach etwa 40 Metern erreiche ich eine kleine Anhöhe, die mir einen atemberaubenden Blick eröffnet.

#12 Sony 200-600mm + 1.4x Telekonverter bei 600mm – f8 – ISO2500 – 1/640sec

Ich kann mein Glück kaum fassen. Genau hinter dem kleinen Hügel, in etwa 40 Metern Entfernung, entdecke ich mehrere Steinböcke und auch einige Gämsen. Vorsichtig gehe ich ein paar Schritte zurück, damit mich die Herde nicht bemerkt, und lege meinen Rucksack ab. Schnell wechsle ich auf das Sony 200-600mm mit montiertem Telekonverter.

Obwohl ich unsicher bin, ob dies die beste Wahl ist (nur Blende 9 statt 6.3), nehme ich das Risiko in Kauf.

Sam ist in solchen Situationen genauso aufgeregt wie ich. Er liebt es, diese Tiere zu beobachten, wobei es stets! beim Beobachten bleibt. Während ich mich langsam wieder an die Herde heranpirsche, werden wir entdeckt. Doch die Tiere bleiben völlig entspannt. Nach einem kurzen Blick widmen sie sich wieder dem grasen. Ich nutze die Gelegenheit, um mich besser zu positionieren.

Dabei lege ich großen Wert auf die richtige Perspektive und Bildkomposition. Äußerst langsam und leise vermeide ich hektische Bewegungen um die Tiere nicht zu stören.

Nachdem ich einen idealen Aussichtspunkt gefunden habe, setze ich mich hin und beobachte einfach nur. Schon nach wenigen Minuten haben die Tiere uns völlig vergessen.

#13 Sony 200-600mm + 1.4x Telekonverter bei 840mm – f9 – ISO4000 – 1/320sec

#14 Sony 200-600mm + 1.4x Telekonverter bei 840mm – f9 – ISO4000 – 1/400sec

#15 Sony 200-600mm + 1.4x Telekonverter bei 840mm – f9 – ISO3200 – 1/400sec

Mehr noch: Während sie weiter grasen, nähern sie sich immer weiter unserer Position. Schließlich komme ich so nah heran, dass ich die meisten der folgenden Bilder nur noch mit den unteren 280mm des Objektivs aufnehmen kann.

Während die Tiere langsam näher kommen, bildet sich eine kleine Gruppe von drei Steinböcken. Es wirkt fast wie eine Clique.

#16 Sony 200-600mm + 1.4x Telekonverter bei 280mm – f9 – ISO3200 – 1/400sec

Zwei der Böcke kommen sich beim Grasen immer näher… vielleicht schon zu nah.

#17 Sony 200-600mm + 1.4x Telekonverter bei 482mm – f9 – ISO3200 – 1/400sec

Völlig unvermittelt scheinen sie sich nun in die Haare zu kriegen und stürzen sich aufeinander.

Solche Momente bewegen mich zutiefst. Die Tiere so entspannt zu sehen, obwohl ich mit Sam in nur etwa 30 Metern Entfernung zuschaue, erfüllt mich mit Ehrfurcht und lässt mich fast erstarren. Zum Glück nur fast, denn sonst wären diese tollen Fotos nicht entstanden 😉

Mit ohrenbetäubendem Lärm krachen die Hörner aufeinander.

#18 Sony 200-600mm + 1.4x Telekonverter bei 280mm – f8 – ISO3200 – 1/640sec

#19 Sony 200-600mm + 1.4x Telekonverter bei 280mm – f8 – ISO2000 – 1/400sec

#20 Sony 200-600mm + 1.4x Telekonverter bei 840mm – f9 – ISO3200 – 1/400sec

Doch so schnell die Spannungen entstanden sind, so schnell verfliegen sie auch wieder. Keine 20 Sekunden später ist alles vorbei, und der Hunger hat offensichtlich gesiegt. Nach diesen Fotos entschließe ich die Steinböcke in Ruhe zu lassen und mich wieder auf den Weg zu machen.

Zurück auf dem Weg wechsle ich zunächst wieder auf mein kleines und leichtes APS-C Sony 70-350mm. Ich benutze es gerne im APS-C Cropmodus an der A7RV, weil es so klein, leicht und scharf ist. Besonders im nächsten Abschnitt des Weges wäre das Sony 200-600mm, das ich oft beim Wandern im Frontzugriff trage, doch zu groß und unhandlich.

Es schränkt meine Bewegungsfreiheit stark ein, sodass ich auf gefährlichen Wegstücken tatsächlich das Risiko eingehe zu stolpern.

Nach 20 Minuten erreiche ich ein kleines Plateau und nehme plötzlich rechts von mir Gämsen wahr. Für einen Objektivwechsel bleibt keine Zeit, also bleibe ich beim 70-350mm und versuche das Beste herauszuholen. Zu meiner Freude entdecke ich viele junge Geißen, die immer von erwachsenen Gämsen begleitet werden und bestens behütet sind.

#21 Sony 70-350mm bei 350mm – f6.3 – ISO640 – 1/320sec

#22 Sony 70-350mm bei 350mm – f6.3 – ISO640 – 1/1250sec

Nach den Fotos ziehe ich weiter und entscheide mich, doch nochmal das 200-600mm mit dem Telekonverter herauszuholen. Erfahrungsgemäß sind Gämsen selten allein unterwegs, also hoffe ich, noch weitere zu sichten. Keine drei Minuten später entdecke ich eine große Herde. Ich kann mein Glück kaum fassen.

Direkt vor Ort fällt mir ein Titel für dieses Bild ein. – “we are Family”

#23 Sony 200-600mm + 1.4x Telekonverter bei 840mm – f9 – ISO3200 – 1/640sec

#24 Sony 200-600mm + 1.4x Telekonverter bei 840mm – f9 – ISO4000 – 1/400sec

Gämse und Steinböcke sind äußerst soziale Tiere, der Nachwuchs wird meist von mehreren Tieren bewacht und jeder Schritt und Tritt mit Argusaugen überwacht. Vorbildlich!

Ich bin abermals überwältigt, diese Tiere inklusive ihres Nachwuchses beobachten zu dürfen. Genau in solchen Momenten weiß ich, warum ich nachts aufstehe und all die Strapazen auf mich nehme. Tagsüber sind solche Erlebnisse leider nur sehr selten zu finden.

Kurz nachdem ich mich wieder auf den Weg gemacht habe, werde ich von einem Murmeltier aufgeschreckt. Es hat uns schon von weitem entdeckt und warnt seine Artgenossen mit einem lauten Pfeifen vor uns. Dabei bleiben sie meist regungslos auf den Steinen stehen, sodass ich noch einmal die Chance hatte, eines zu fotografieren.

#25 Sony 200-600mm + 1.4x Telekonverter bei 840mm – f9 – ISO320 – 1/400sec

Nun ist es aber wirklich soweit. Ich packe die Kamera endgültig weg und widme mich dem letzten Teil des Abstiegs. Mittlerweile habe ich den Entschluss gefasst, der riesigen Kuhherde vom Aufstieg auszuweichen. Es ist sehr heiß, der Rückweg über den Aufstiegsweg ist länger, und wir sind mit unseren Kräften bereits ziemlich am Ende. Auf eine Konfrontation mit den Kühen habe ich ehrlich gesagt keine Lust mehr.

Deshalb entscheide ich mich nun für den Plan B für den Abstieg. Ein nicht mehr gepflegter, inoffizieller Weg führt uns deutlich schneller zurück zum Parkplatz. Dieser Weg ist jedoch wegen des lockeren Gerölls und der fehlenden Pflege und Beschilderung deutlich anspruchsvoller.

#26 Hier müssen wir irgendwie runter. 

Doch auch diese Herausforderung meistern wir schließlich, und kommen nach gut 15km und 1350 Höhenmetern wieder am Auto an.

Danke fürs Zuschauen! 

Den ganzen Bericht gibts auch nochmal identisch auf meiner Homepage!

https://ziereis-fotoart.de/2024/07/28/fotoblog-zum-sonnenaufgang-ins-hohe-karwendel-steinboecke-und-gaemse/

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Wieder tolle Bilder von den Letzen Touren! 
Wobei mich auch die sportliche Leistung solcher Touren beeindruckt. Mit so viel Foto Ausrüstung sind die hm auf den anspruchsvollen Strecken eine Ansage. Und dann noch Holz mit hochtragen.😅
Das Video habe ich mir angesehen, traumhaft. Wenn die Zeit es zulässt sind die anderen dran. 
Der Erfahrungsbericht zu den Uhren ist auch klasse. Mir gibt diese Einschätzung mehr al irgendein Labortest.
Also Danke Florian 👍
 

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