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Empfehlungen zu Einstellschlitten für die Makrofotografie


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Hallo zusammen,

Seit Mitte März 2022 besitze ich das Voigtländer Macro APO-Lanthar 110mm F2.5, gerade noch rechtzeitig vor dem damaligen Frühlingsbeginn. Da mir mit meiner Alpha 7III keine Kamera mit Fokus-Bracketing zur Verfügung steht habe ich bereits damals an die Möglichkeit des Stackings mittels Makro-Schlitten gedacht, wofür mir ein Objektiv mit mechanischer Fokussierung besonders geeignet erschien und mit der Abbildungsleistung des 50mm-Objektivs derselben Serie war ich ja überaus zufrieden. Das APO-Lanthar Macro habe ich inzwischen überaus gerne für viele Aufnahmen insbesondere im Bereich der Botanik genutzt. Aufgrund verschiedener persönlicher Umstände und meines für die Verarbeitung vieler Bilder unzureichenden damaligen Rechners aus dem Jahre 2014 habe ich das Thema Stacking aber erst einmal verschoben.

Anfang dieses Jahres wurde die Anschaffung eines stabilen und auch auf naturtypischem Untergrund standfesten Stativs für die Vogel- und Wildlifefotografie, wo ich noch weitgehend in der Übungsphase bin, fällig. Um zusätzlich zum bereits vorhandenen alten Reisestativ nicht mehere Stative beschaffen zu müssen, habe ich mich schließlich für ein Stativ, das sich sowohl für den genannten Zweck als auch für die Makrofotografie perfekt eignet entschieden  und mir das Gitzo GT4553S zusammen mit dem Gimbal Gitzo GHFG1 und dem Kugelkopf Gitzo GH4383QD zugelegt. Nachdem ich dann wenige Tage später eine sehr umfangreiche Steuerrückzahlung erhalten habe, musste ich dann bei der Ersetzung des alten Rechers durch einen aktuellen iMac nicht sparen und habe seitdem große Reserven für die Verarbeitung zur Verfügung. Da könnte ich sogar mit einer A7V oder A7CR aufgenommene Serien per Helicon Focus problemlos mit stacken. Leider war das Jahr bisher sogar noch windiger das vorige, sodass selbst normale Makros ohne Stacking schwierig wurden. Aber die Saison ist ja noch nicht vorbei.

Als Hersteller guter Einstellschlitten fällt mir als erstes sofort Novoflex ein, vermutlich ist das die dafür bekannteste Marke. Bekannt dürften wohl insbesondere die Modelle Novoflex CASTEL-Q bzw. CASTEL-QP und CASTEL XQ II sein. Beide Schlitten lassen sich durch einen Feinjustier-Griff CAST-FINE ergänzen. Für sehr präzise Aufnahmen mit stärkerer Vergrößerung gibt es das deutlich teurere CASTEL-M, das mir vom Handling sehr hilfreich erscheint. Für Mikro-Aufnahmen gibt es auch noch den per Schrittmotor gesteuerten CASTEL-MICRO, aber von einem Einstellschlitten, dessen Preis den Neuwert meiner Kamera übersteigt, würde ich mangels ausreichendem Bedarfs dann doch lieber absehen wollen. Mit herausragenden Stacking-Ergebnissen, wie sie hier in größerer Anzahl insbesondere von @heinrich wilhelm präsentiert werden, wäre von mir in absehbarer Zeit ja auch damit nicht zu rechnen. Aber es soll ja zu befriedigenden Ergebnissen kommen und v.a. auch Freude bei der Aufnahme machen.

Gibt es spezielle Empfehlungen zum von mir genannten Zweck? Das Makro habe ich bisher überwiegend in der Pflanzenfotografie verwendet, wo sich Stacking aufgrund der Zugänglichkeit der aufzunehmenden Pflanzen sowie selten vorzufindender Windstille allerdings auch nicht immer anwenden ließe. Zusammengefasst noch einmal die Vorgabe:

  • Montage auf Kugelkopf Gitzo GH4383QD
  • Verwendung mit Kamera A7III und Objektiv Voigtländer Macro APO-Lanthar 110mm F2.5
  • Verwendung mit Abbildungsmaßstab bis zu 1:1

Günstige Produkte gibt es u.a. von Rollei. Das ist aber eben nur eine Handelsmarke mit oft schnelllebigen Produktserien, die sich nach Abverkauf dann nicht immer gut ergänzen lassen.

Hat jemand passende Empfehlungen, die ich in nächster Zeit für mich passend überprüfen kann? Noch ist der Sommer ja hoffentlich nicht vorbei. Überraschenderweise habe ich trotz langer Suche kein passendes Thema für mein Anliegen hier im Forum gefunden.

bearbeitet von Trisha
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Hallo @Trisha,

ich benutze den Einstellschlitten CASTEL-Q  mit dem Griff CAST-FINE. Dieser Griff ist sehr, sehr praktisch, das Handling ist wesentlich einfacher,
und mit der angebrachten Skala lassen sich problemlos im Minimum 0,25 mm Fokusabstand einstellen. Für die üblichen Makros ist diese Feinheit ausreichend.
Ich vermute aber, dass der Griff aus dem Angebot genommen wird, man findet ihn schon nicht mehr im normalen Angebot. Nur über die direkte Suche
wird er mit 15% Rabatt bis zum 28. Juni angeboten. Die Kunden sollen dann auf den CASTEL-M ausweichen, oder den CASTELL-Q ohne Griff benutzen.

Der CASTELL-M macht im ersten Moment einen sehr guten Eindruck, er ist für Makros größer 1:1 sicher sehr ideal, aber bei Standard-Makros mit
einem Fokusweg von ca. 0,5 bis 3 mm dreht man ewig. Bei einer kompletten Umdrehung des Einstell-Rades, beträgt der Weg der Kamera nur 0,8 mm.
Für die überwiegende Art der Makros, welche ich erstelle, wäre dieser Schlitten nicht geeignet, zumal er auch noch relativ teuer ist.

Gruß
Heinrich     

        

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vor 7 Stunden schrieb heinrich wilhelm:

Dieser Griff ist sehr, sehr praktisch, das Handling ist wesentlich einfacher, und mit der angebrachten Skala lassen sich problemlos im Minimum 0,25 mm Fokusabstand einstellen. Für die üblichen Makros ist diese Feinheit ausreichend.

Den Verdacht hatte ich auch, da sich die Schaube direkt am Schlitten wohl kaum so exakt im jeweils gleichen Abstand verstellen lässt. Und Mikro-Aufnahmen mit Maßstäben größer 1:1 oder mit Schärfentiefen unter 1 Millimeter habe ich ja auch nicht Visier. Tatsächlich sind ja auch 1:1-Makros nicht die Regel, sie kommen eher gelegentlich vor.
 

vor 7 Stunden schrieb heinrich wilhelm:

Der CASTELL-M macht im ersten Moment einen sehr guten Eindruck, er ist für Makros größer 1:1 sicher sehr ideal, aber bei Standard-Makros mit
einem Fokusweg von ca. 0,5 bis 3 mm dreht man ewig.

Das habe ich befürchtet und im Freien spielt die Zeit mitunter ja durchaus eine Rolle. Der Fotohändler konnte mir die Vor- und Nachteile des CASTEL-M gegenüber den Schlitten CASTEL-Q und CASTEL-XQ auf meine diesbezügliche Frage tatsächlich nicht erklären, ich hatte also nur die technischen Daten der Novoflex-Website zur Verfügung. Die Verfügbarkeit scheint langfristig wohl tatsächlich nicht gewährleistet zu sein. Nur habe ich erst einmal den Feintrieb aus einer anderen Filiale heraus bestellt,. Nächste Woche sollte ich dann wissen, ob es geklappt hat. Bliebe noch die Bestellung bei Novoflex (ohne Angabe zur Lieferzeit) oder bei Calumet (Lieferzeit mindestens 1-3 Monate). Dann wäre die Hauptsaison für den Einsatz aber fast oder ganz vorbei. Klappt es, kann ich mit einer sehr kurzfristigen Lieferzeit gesichert den CASTEL-Q oder ggf. den CASTEL-XQ bestellen.

Vielen Dank auf jeden Fall für diese wichtige Information. Hier war es sicherlich hilfreich, dass ich deine Makros kenne und du meine. Ein Händler hat diese Kenntnis zawngsläufig nicht und kann meinen Bedarf somit nicht so genau beurteilen. Ich würde mit dem CASTEL-M auf genau die gleichen Schwierigkeiten stoßen wie du.

Bliebe also ggf. noch die Frage nach Alternativen, wenn es mit der Bestellung nicht wie gedacht klappen sollte und ich dann ggf. z.B. auf Sirui zurückgreifen müsste. Nächste Woche weiß ich hoffentlich mehr. Beide Fachhändler empfahlen mir ausdrücklich die zuvor von mir genannten Novoflex-Schlitten, was aber natürlich auch eine Frage der Händler-Margen sein kann.

bearbeitet von Trisha
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vor 10 Stunden schrieb heinrich wilhelm:

Hallo @Trisha,

ich benutze den Einstellschlitten CASTEL-Q  mit dem Griff CAST-FINE. Dieser Griff ist sehr, sehr praktisch, das Handling ist wesentlich einfacher,
und mit der angebrachten Skala lassen sich problemlos im Minimum 0,25 mm Fokusabstand einstellen.

Ich nutze auch den CASTEL-Q und kannn die präzise Mechanik nur wärmstens empfehlen. Was man hätte besser machen können, ist die Arca-Klemme und die Antriebs-Verstellschraube dürfte länger sein. Nun, er ist so wie er ist und er bleibt.

Da meine Aufnahmeentfernungen bisher immer zwischen 50 und 100cm waren, brauchte ich den CAST-FINE bisher nicht. Ich kriege es ziemlich gut reproduzierbar hin eine viertel oder halbe Umdrehung aus dem Handgelenk reduzierbar zu verstellen. Dabei schaue ich nicht hin und habe in der anderen Hand einen Drahtauslöser. So sind 20 Aufnahmen in einer guten Minute durchgetaktet. Den CAST-FINE werde ich aber auch noch anschaffen. Kleine Motive mit feinen Stacking Schritten kommen im Winter auf den Aufnahmetisch. Den baue ich gerade aus und habe dann die besten Bedingungen zu Hause.

P.S. Hätte ich den CASTEL_Q noch nicht, würde ich mich auch bei Sunwayfoto nach einem Makroschlitten umschauen.

bearbeitet von rororo
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vor 4 Stunden schrieb blnmen:

Ich persönlich benutze schon wegen der einfachen Bedienung und der App-Steuerung den sehr feinen elektronischen "Wemacro-Rail"...🙂
 

Danke. Der Aufbau erfordert aber in jedem Fall mehrere per Kabel zu verbindende Teile, da sich z.B. die Stromversorgung nicht in der Schiene selbst befindet. Wenn ich mit einer solchen Ausrüstung dann z.B. durch einen botanischen Garten gehe und rasch auf- und abbauen muss, eventuell auch bei nicht ganz trockenem Untergrund, ist das wohl eher nicht die beste Wahl. Bei einer mechanischen oder einteiligen Apparatur kann ich bei Bedarf außerdem auch sehr schnell mal das Stativ samt montiertem Schlitten ein paar Meter umsetzen ohne dass mir eine Hand für die zusätzlichen Teile fehlt. Der Wemacro Rail wäre daher für mich nicht die erste Wahl.

Ein besonderer Clou sollte aber natürlich trotzdem nicht unerwähnt bleiben: In Kombination mit einem Fernauslöser für die Kamera ließe sich der Aufnahmevorgang sicher berührungsfrei durch abwechselndes Betätigen der Schlitteneinstellung und des Auslösers erledigen ohne zum sehr teuren CASTEL-MICRO greifen zu müssen.

bearbeitet von Trisha
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vor einer Stunde schrieb blnmen:

Ich persönlich benutze schon wegen der einfachen Bedienung und der App-Steuerung den sehr feinen elektronischen "Wemacro-Rail"...🙂

Das läuft mir rein. Ich hatte schon nach etwas in der Art gesucht, habe aber nur große und/oder teure Produkte Stepping Stages gefunden.

Ist das Paket hardwareseitig komplett oder braucht es noch etwas über das Smartphone und einer Powerbank hinaus? Das sind Sachen, die man sowieso hat.
Was wiegt das Set?

https://www.wemacro.com/?product=wemacro-rail

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vor 18 Stunden schrieb rororo:

Das läuft mir rein. Ich hatte schon nach etwas in der Art gesucht, habe aber nur große und/oder teure Produkte Stepping Stages gefunden.

Ist das Paket hardwareseitig komplett oder braucht es noch etwas über das Smartphone und einer Powerbank hinaus? Das sind Sachen, die man sowieso hat.
Was wiegt das Set?

https://www.wemacro.com/?product=wemacro-rail

Der mechanische Teil des WeMacro Rail wiegt nach meinen Leftfoto Umbau genau 1.400 Gramm.
Das WeMacro-Set ist komplett bis auf die PowerBank.
Das einzige was ich nachbestellt habe ist das Shutter Release Cable für meine Panasonic G9II das war nicht im Set enthalten.

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Als Stativ verwende ich den Sirui PowerZwerg AM-223 und einen Artcise XB54 Kugelkopf.
 

bearbeitet von blnmen
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vor 18 Stunden schrieb Trisha:

Danke. Der Aufbau erfordert aber in jedem Fall mehrere per Kabel zu verbindende Teile, da sich z.B. die Stromversorgung nicht in der Schiene selbst befindet. Wenn ich mit einer solchen Ausrüstung dann z.B. durch einen botanischen Garten gehe und rasch auf- und abbauen muss, eventuell auch bei nicht ganz trockenem Untergrund, ist das wohl eher nicht die beste Wahl. Bei einer mechanischen oder einteiligen Apparatur kann ich bei Bedarf außerdem auch sehr schnell mal das Stativ samt montiertem Schlitten ein paar Meter umsetzen ohne dass mir eine Hand für die zusätzlichen Teile fehlt. Der Wemacro Rail wäre daher für mich nicht die erste Wahl.

Ein besonderer Clou sollte aber natürlich trotzdem nicht unerwähnt bleiben: In Kombination mit einem Fernauslöser für die Kamera ließe sich der Aufnahmevorgang sicher berührungsfrei durch abwechselndes Betätigen der Schlitteneinstellung und des Auslösers erledigen ohne zum sehr teuren CASTEL-MICRO greifen zu müssen.

Durch das Shutter Release Cable arbeitet der WeMacro Rail vollkommen berührungslos.
Für das Befestigen des Steuergerätes und die PowerBank am Stativ muss man sich was basteln, was man sich bei den sehr teuren Castel-Micro erspart...🙂
 

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@blnmen Ich habe mich Durch Deinen Umbau inspiereren lassen und meinen CASTEL-Q Aufbau um eine Sunwayfoto-Klemme ergänzt. Das bringt etwas Verstellweg für das Ausrichten der Anordnung, ohne am CASTEL kurbeln zu müssen und Verfahrweg zu opfern.

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Die zu kleine und unglücklich platzierte blaue Rändelschraube des CASTEL braucht nun im Feld nicht mehr betätigt zu werden und die Kamera ist über die Sicherungsschräubchen der Leofotoplatte gegen herausrutschen gesichert.

Der CASTEL wird vom Leofoto Geared Ballhead LH-40GR aufgenommen. Für die waagerechte Ausrichtung braucht die Kugel nicht gelöst zu werden. Das ist in Bodennähe praktisch.

Stativ ist das Innorel CT232C. 10 Layers Carbon, klein, 550g leicht und dabei sehr steif und stabil. Die Komponenten harmonieren in Qualität und Steifigkeit und bilden einen harmonischen Aufbau - 1750g alles zusammen unter der Kameraschelle.

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vor 4 Stunden schrieb rororo:

@blnmen Ich habe mich Durch Deinen Umbau inspiereren lassen und meinen CASTEL-Q Aufbau um eine Sunwayfoto-Klemme ergänzt. Das bringt etwas Verstellweg für das Ausrichten der Anordnung, ohne am CASTEL kurbeln zu müssen und Verfahrweg zu opfern.

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Die zu kleine und unglücklich platzierte blaue Rändelschraube des CASTEL braucht nun im Feld nicht mehr betätigt zu werden und die Kamera ist über die Sicherungsschräubchen der Leofotoplatte gegen herausrutschen gesichert.

Der CASTEL wird vom Leofoto Geared Ballhead LH-40GR aufgenommen. Für die waagerechte Ausrichtung braucht die Kugel nicht gelöst zu werden. Das ist in Bodennähe praktisch.

Stativ ist das Innorel CT232C. 10 Layers Carbon, klein, 550g leicht und dabei sehr steif und stabil. Die Komponenten harmonieren in Qualität und Steifigkeit und bilden einen harmonischen Aufbau - 1750g alles zusammen unter der Kameraschelle.

Hallo @rororo,

Du schreibst 'die zu kleine und unglücklich platzierte blaue Rändelschraube'.
Du solltest den Schlitten um 180° verdreht benutzen und den Schlitten komplett an's andere Ende fahren, dann befindet sich die Schraube frei hinter der Kamera.

Schau mal:

Gruß
Heinrich 

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vor 2 Stunden schrieb heinrich wilhelm:

Hallo @rororo,

Du schreibst 'die zu kleine und unglücklich platzierte blaue Rändelschraube'.
Du solltest den Schlitten um 180° verdreht benutzen und den Schlitten komplett an's andere Ende fahren, dann befindet sich die Schraube frei hinter der Kamera.

Schau mal:

Gruß

  • Heinrich 

Ja, das ist Prinzip banal und gilt zumindest für die hintere Endstellung. Für mich macht es so wie Du es zeigst dennoch keinen Sinn:

  • Die Kamera lässt sich so nicht in Hochformat schenken
  • Ich komme Hochformat nicht an die Buchse Micro-USB Buchse für den Fernsuslöser und müsste an der Kamera mit Zeitauslöser triggern.
  • Die Kamera ist nur mit Novoflex Aufbauten gegen herausrutschen aus der Klemmung gesichert. Sie war mir schon einmal ins Gras gefallen. Das war nicht lustig.

Dazu kommt...

  • Die Schraube bleibt für die Praxis draußen zu klein und pfrimelig. Sie bleibt nun einfach fest geschlossen.
  • Es fehlt Schnellverfahrweg für die Vorausrichtung.

Ich war vom Handling im Feld in Bodennähe vorher schon einigermaßen genervt und hatte den Umstieg auf Sunwayfoto erwogen:

Die Füße und die Kurbel kann man beim Sunwayfoto-Schlitten abnehmen. Dann ist sie von Hause aus so, wie ich mir heute meinen idealen Schlitten vorstelle. D.h. präzise und robust wie Novoflex. Dabei die Klemme gedreht für Schnellausrichtung, Kamerasicherung bei Verwendung von Standardaufbauten, gut greifbare Klemmung, Zugänglichkeit der Anschlussklappen der Kamera in Hochformat-Montage, skalierte Verstellung.

Die oben beschriebene, kleine Maßnahme kostete mich nichts, die Sachen lagen in der Schublade. Jetzt fehlt dem Wegvertteller nur noch eine Skala. Ich habe dazu eine Idee erhalten.

bearbeitet von rororo
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Am 4.6.2024 um 20:05 schrieb blnmen:

Anbei ein zwar älterer aber sehr wichtiger und lesenswerter Beitrag zum Thema Focus-Stacking...🙂
 

Ja, der ist wirklich wichtig und beschreibt einiges von den Erfahrungen, die ich gleich während der ersten Aufnahmen mit Focus Bracketing über Kameraverschieubung gemacht hatte. Da wollte nichts richtig passen und das woowhhh Erlebnis blieb zunächst aus.

Eine Lektion war schnell gelernt. Größere Objekte wie wilder Orchideen oder ein 20x20cm Panoramakopf profitieren von langer Brennweite. Ein systematische Perspektivabweichung von Aufnahme zu Aufnahme bleibt, aber sie verliert im Stacking an Bedeutung und die Software kommt mehr oder weniger gut damit zurecht. So waren die auf 75mm Brennweite folgenen Stacks bei 135mm schon viel gefälliger und gingen im Rendering teils glatt durch.

Nun ist 135mm nicht meine längste manuelle Brennweite. Ich habe noch aus Analogzeiten ein erstklassiges Zeiss Sonnar 2.8/180 CY.

Dazu noch einen Vivitar 2x Macro Focusing Converter, der mit den Zeiss Optiken richtig gut harmoniert.

Von rechts: Sony A7RIII + Novoflex E-Mount to CY Adapter, Macro Focusing Converter, Zeiss Sonnar 180:

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Einen Schlitten braucht es nicht und so tritt ein Perspektivfehler zwischen den Einzelaufnahmen nicht auf. Das Sonnar hat einen langen Entfernungsverstellweg und lässt sich wunderbar in z.B. 1-2cm Objekt-Schritten verstellen. Das ist gefühlt ziemlich linear.  Einstellung geht gut reproduzierbar über gefühlvollen manuellen Schwenk des Einstellrings ohne Ablesen der Skala.

Der erste Stack ist durch Helicon Focus entsprechend durchgelaufen wie Butter. Erstes Testmotiv: Zollstock auf einem Stehlampenarm: tipptopp.

bearbeitet von rororo
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vor 10 Stunden schrieb norby:

Macht so eine Makroschiene eigentlich Sinn, wenn die A7RV doch automatisch Stacking kann?

Ich bin noch nicht tief genug in der Materie vorgedrungen, um Dir die Frage umfassend zu beantworten. Für manuelle Objektive mit kleinen Motiven macht die Schiene Sinn. Für mich auch darüber hinaus, da ich aus einer neuen Kamera zu wenig Nutzen ziehen könnte.
Eine umfassendere Antwort interessiert mich auch.


@heinrich wilhelm @blnmen

bearbeitet von rororo
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Am 8.6.2024 um 11:21 schrieb norby:

Macht so eine Makroschiene eigentlich Sinn, wenn die A7RV doch automatisch Stacking kann?

Hallo @norby,

obwohl ich keine Sony-Kamera mit der Bracketing-Funktion habe, möchte ich mal etwas dazu schreiben.
Wir reden hier von der Erstellung der Serien-Aufnahmen mit kontinuierlicher automatischer Fokusverstellung.
Stacking ist die Verarbeitung der Einzelbilder und die Erstellung eines endgültigen Bildes in gewünschter Schärfe.
Diese Funktion (Stacking) hat meines Wissens keine Sony-Kamera.

Hier einige Punkte zu Deiner Frage, ob so eine Schiene Sinn macht, wenn eine Kamera, mit der besagten Funktion, vorhanden ist:

- Es können nur AF-Objektive für die Kamera-Funktion verwendet werden.

- Man muss die Schrittweite mit den Werten 1 bis 10 einstellen (wobei 10 die größte Weite ist), diese Werte ergeben aber keine realen Millimeter.

- Wenn man für eine Aufnahme die Schrittweite ermitteln möchte, kann der Tiefenschärfe-Rechner (DOF-Rechner) gute Dienste leisten.
  Wenn der Rechner z. B. eine Tiefenschärfe von 3,0 mm ermittelt, so kann man mit dem Schlitten genau eine Weite von 1,5 bis 2,0 mm 'fahren'.
  Bei der Kamera-Funktion braucht man Erfahrung, bis man in etwa weiß, wie groß die Schritte bei einer bestimmten Einstellung sind, und die Werte
  können bei verschiedenen Objektiven (Brennweiten) auch noch anders sein.  Dazu kommt noch, dass man die Anzahl der Schritte (2 bis 199)
  vorbestimmen muss.
  Beim Einstellschlitten ergibt sich die Anzahl der Bilder automatisch, er wird auf Anfang gestellt, das Objektiv wird auf die kürzeste Objektentfernung
  scharf gestellt, dann fährt man den Schlitten auf die weiteste Entfernung (mit dem Schlitten hier die Schärfe einstellen), nun fährt man den Schlitten
  Bild für Bild mit dem vorher festgelegten Fokusabstand bis zum Schlittenanfang.

Ich glaube, man braucht für die Kamera-Funktion wirklich Erfahrung, um geplant und auf Anhieb, gute Ergebnisse zu erzielen.  
 

Hier sehe ich Vorteile bei der Kamera-Funktion:
- Bei Aufnahmen im Außenbereich muss man oft schnell reagieren, da fehlt die Zeit zur peniblen Vorbereitung.
- Man kann evtl. ohne Stativ arbeiten.
- Gewichtsersparnis und einfachere Handhabe (fehlen des Schlittens).
- Der gesamte Aufnahmevorgang braucht wesentlich weniger Zeit.

Es gibt sicher noch mehr Punkte, die dafür oder dagegen sprechen, aber leider fehlt mir die Erfahrung mit der Kamera-Funktion.

Gruß
Heinrich 
              
 

bearbeitet von heinrich wilhelm
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Vielen Dank für die ausführliche Erklärung @ Heinrich Wilhelm. Wenn man Zuhause eine kleine Ecke für das Stacking und Makro hat, dann wäre ein Schlitten doch wohl gute Wahl. Dann spielt auch Gewicht und Zeit keine Rolle.

bearbeitet von norby
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Einen schönen Aufnahmetisch für die Produktfotografie und die Aufnahme von Stillleben habe ich mir seit einiger Zeit im Arbeitszimmer aufgebaut und die Möglichkeiten sukzessive ausgebaut. So habe ich mich zuletzt auch mit dem Makro-Bereich und Focus Stacking befasst.

Vielen Dank @heinrich wilhelm für die Ausführung von Focus Bracketing mit einer Alpha. Den Umgang mit den Kamerafunktionen zu beherrschen, traue ich mir zu. Nur habe ich keine mit dieser Funktion.

So habe ich heute mich erstmal weiter mit den mir zur Verfügung stehenden Möglichkeiten experimentiert

Kameraverschiebung über Novoflex Castel-Q:

A. Kleine Makro-Objekte im eigentlichen Sinne (ca. Streicholzschachtel und kleiner). Der Aufnahmeabstand ist viel größer als das Motiv. Funktioniert z.B. mit Sony 2.8/90 Makro im manuellen Modus ziemlich gut.

B. Motive wie Freilandorchideen mit Dezimeter-Abmessungen und Makroojektiv (90mm Macro): der systematische Perspektivfehler macht es der Stacking-Software schwer. Die Ergebnisse haben mich nicht immer befriedigt. Längere Brennweite/Aufnahmeabstand hilft prinzipiell. Die Ergebnisse mit Samyang 2/135 tendenziell besser, als mit dem Macro.

Fokusverscheibung am manuellen Objektiv:

C. Der Aufnahmeabstand bei 180mm Brennweite beträgt für eine mittlere Orchidee schon ca. 1,5 m. Der Fokusring meines Objektiv lässt sich hinreichend genau, etwa in cm-Schritten verstellen. Ein Verschieben der Kamera über den Schlitten braucht es damit gar nicht.

_________________

Hier ein schnelles Bildbeispiel zu C. Ich habe es eben rasch als jpegs auf dem Tisch aufgenommen (180mm, 1.5m Aufnahmeabstand, 12 Schritte):

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Mit den Erfahrungen aus den vergangenen Wochen werde ich erstmal wie folgt weiter machen.

- Kleine Objekte indoor: Kamerafahrt über Castel-Q (A.)

- Größere Motive im Nahbereich: Fokusverstellung bei langer Brennweite (C).

Irgendwann wird eine Alpha mit Focus Bracketing Funktionalität dazu kommen. Die A7CII ist preislich im Rahmen und hat auch noch andere Qualitäten.

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Am 2.6.2024 um 21:35 schrieb Trisha:

Hat jemand passende Empfehlungen, die ich in nächster Zeit für mich passend überprüfen kann? Noch ist der Sommer ja hoffentlich nicht vorbei. Überraschenderweise habe ich trotz langer Suche kein passendes Thema für mein Anliegen hier im Forum gefunden.

Ist ein gutes Angebot:

https://www.foto-leistenschneider.de/Novoflex-Einstellschlitten-CASTEL-QP/130451280421

Gegenüber dem Castel-Q verbesserte Funktionalität: Klemme quer zum Verfahrweg, Zugänglichkeit der Klemmschraube. Den Cast Fine Griff mit Skala noch dazu und Du hast für unter 200 Euro was Du für den Anfang brauchst.

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Hier noch ein Beispiel zu Methode A (Kleines Motiv, Castel mit 90er Macro). Das Motiv ist eine feines Ästchen mit einer 5cm langen Flechte. Ich hatte es gestern von Morgen-Dämmerungstour vom Katzenbuckel im Odenwald mitgebrahct.

Focus Stacking in Corel PSP:

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Focus Stacking in Helicon Focus:

Beides unbefriedigende Ergebnisse. Die Halos um das Hauptmotiv sind Ergebnis des systematischen Perspektivfehlers von Aufnahme zu Aufnahme. Die Software rechnet halt was zurecht. Was Helicon F dann noch mit dem Hintergund macht, weiß ich nicht. Der war eine weiße, matte PE Kunststoffplatte.

Es ist bearbeitungstechnisch für mich kein Problem, den Hintergrund zu maskieren und gleichmäßich zu füllen. Vorgestellt hatte ich mir das so jedoch nicht.

Morgen schieße ich das noch mit dem 180er ohne Schlitten und mit Fokusverstellung zum Vergleich.

bearbeitet von rororo
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