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es ist wohl wahr, dass sich bei youtube was die fotografie angeht viel dubioses rumtreibt (wahrscheinlich auch bei anderen themen, aber darum soll es ja hier nicht gehen). dennoch gibt es durchaus auch gute channels, deren videos ich mir wirklich gerne anschaue. vielleicht geht es anderen hier ja auch so, dann koennte der thread zu einer sammlung von lohnenswerten channels werden.

 

ich fang mal an, eine handvoll youtuber, bei denen ich regelmaessig zuschaue (und ein versuch, zu erklaeren, warum):

 

mark galer

wurde in einem anderen thread schon einmal erwaehnt. die videos sind manchmal hart an der grenze zum "zu trocken", aber dann schafft er es doch immer wieder, eine auflockerung einzustreuen und davon abgesehen weiss er auch einfach, wovon er redet. fuer sony kameras, einstellungen und anwendungen eine wirklich gute quelle.

 

sean tucker

trifft ziemlich genau das, was ich will, wenn ich mir youtube-videos anschauen will. das ist weit weg von "gear talk", stattdessen geht es darum, was einen antreibt, ueberhaupt fotos zu machen. oder um moral/ethik bei gewissen bereichen der fotografie. oder um licht. boese kritiker*innen wuerden ihn wohl manchmal in die kuechenpsychologie-schublade (oder besser kuechenphilosophie) stecken, mir gefaellt es.

 

jamie windsor

aehnlicher bereich wie sean tucker. es geht mehr um das "warum" als um das "womit". natuerlich sind das beide auch selbstdarsteller, aber hey, wir reden ueber youtube. klar ist das auch promotion. und ich finde es unterhaltsam.

 

nigel danson

landschaftsfotograf, viele "on location" videos mit nachfolgender bildbearbeitung - ich mag die ruhige art und manche der bilder sind wirklich sehr schoen. und, was fuer mich ganz wichtig ist und auch bei allen hier erwaehnten kanaelen deutlich durchkommt, es ist jederzeit offensichtlich, wie viel spass ihm das fotografieren macht. das ist einfach schoen zum zuschauen.

 

mark denney

ebenfalls ein landschaftsfotograf. das ist fuer mich so ein grenzfall, viele seiner bearbeitungen sind mir deutlich zu sehr auf social media ausgerichtet - das sind schoene kompositionen, aber der stil geht dann immer in diese richtung "moody, dramatic landscape mit krasser vignettierung". die tutorials sind auch gelegentlich sehr trivial, aber da spricht er wohl einfach ein anderes zielpublikum an. warum ich trotzdem regelmaessig hinschaue? er hat so etwas grundsympathisches an sich, man hoert ihm einfach gerne zu, er versucht auch nicht unbedingt seine inhalte als krasses insiderwissen zu praesentieren. irgendwie einfach angenehm.

 

samuel l streetlife

darf nicht fehlen. das ist fuer mich einer der unterhaltsamsten street photography channels, die ich kenne und er hat echt teilweise richtig gut produzierte, lange videos (insbesondere die serien "on the street with" und "GR project" sind toll. gute interviews, schoene geschichten, so etwas koennte auch auf netflix laufen). auch hier: man merkt zu jeder zeit, dass hier jemand von seinem genre total begeistert ist und gleichgesinnte interviewt.

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  • 1 month later...

Wenn ich wirklich was wissen will - ist und bleibt für mich der Mark Galer die einzige verlässliche Quelle.

Der ist nämlich nicht nur Sony Ambassador und Adobe Professional, sondern einfach auch noch ein guter Fotograf.

Ja mag sein, dass seine Tonlage mit der Zeit anstregend ist, aber was der Kerl über das Sony System weiß und viel wichtiger - wie er das in der Praxis umsetzt , ist einfach professionell.

Er hat den Blick fürs Wesentliche, für das was im (Profi)Alltag wirklich wichtig ist. Kein Dummschwätzer, wie die meisten anderen auf YT. Sind meistens nur Laiendarsteller.

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die meisten Youtuber wollen natürlich ein möglichst großes Publikum erreichen und Englisch ist nunmal die inoffizielle Sprache im Internet. Und das hat sehr große Vorteile, weil es dazu führt, dass sich interessanter "Content" schnell auf der ganzen Welt verbreitet und Wissen leicht geteilt werden kann. 

Man kann Videos von Menschen aus der ganzen Welt schauen und versteht sie trotzdem. Das sorgt für eine große kulturelle Vielfalt und Inspiration.

Daher würde ich persönlich jeden ermutigen sich darauf einzustellen und es zu versuchen. Man schließt sich sonst schnell von den neuen Medien aus und tut sich damit langfristig keinen Gefallen. Und wenn man die gleichen Interessen teilt, ist auch der Zugang zu der Sprache einfacher. Give it a chance ;). 

Wenn Du aber etwas Interessantes in einer anderen Sprache hast, kannst Du es gerne mit uns teilen :). 

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vor 46 Minuten schrieb Sonyaner:

Es wäre schön, wenn für die nicht englisch Sprechenden auch etwas dabei wäre

Englisch wäre mir schon recht - aber allzu viele Youtuber verwenden eine völlig unbekannte Sprache, die sie für Englisch halten. Das betrifft nicht nur die meisten Japaner und Chinesen; auch viele US-Amerikaner aus Texas oder Missouri sprechen in einem Dialekt/Tonfall, der vermutlich nur im Umkreis von 200 km um ihren Heimatort verstanden wird. Dazu kommen noch Nuschler, Lispler und Schnellsprecher, die auch die theoretisch recht brauchbare Spracherkennungs-Software von Youtube gnadenlos überfordern, so daß man nichts Gescheites zum Mitlesen bekommt.

Und vom harten deutschen Akzent hiesiger Global-Youtuber will ich gar nicht reden. Deren Kram wird übrigens von Native-Speakers meist nach den ersten glitches gnadenlos abgestellt - von wegen globale Reichweite.

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Mir geht es da wie micharl. Ich habe grundsätzlich nichts gegen englische Beiträge, in meinem Hauptberuf als IT-Spezialist wird fast nur englisch gesprochen. Bei vielen YouTubern fällt es aber ziemlich schwer, deren Ausführungen zu folgen. Auf Dauer ist das anstrengend und ermüdend.

Von daher hätte ich durchaus nichts gegen mehr deutsche Beiträge. Zumal ich mich da auch in der Lage sehe, gewisse Untertöne zu verstehen, die mir im englischen durchaus mal entgehen.

Deutsche YouTuber wären Andy Grabo, Stephan Wiesner, Pavel Kaplun, Krolop & Gerst oder Schießstand. Über deren Beiträge oder Auftreten kann man geteilter Meinung sein, ich bin da auch manchmal etwas  anderer Meinung als in den Beiträgen vermittelt, aber es ist oft auch was Brauchbares, Informatives oder manchmal eben auch nur Unterhaltsames dabei.

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So aus dem Handgelenk  jetzt gerade nicht. Wenn ich wieder über einen stolpere, gebe ich dir Bescheid.

Du verstehst deine indischen Kollegen? Ich habe häufiger mit dem Oracle-Support zu tun, dort landest du, nachdem der Support in Deutschland zu 100% eingestellt wurde, in über 90% aller Fälle in Indien. In der Regel breche ich bei einem Telefonat dann irgendwann ab. Manchmal ist es schon schwer, deren geschriebene Texte zu verstehen, beim gesprochenen Wort verbunden mit einer schlechten VOiP Qualität mache ich dann endgültig dicht und sage, er möchte mir doch bitte schreiben. 🤪

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na ja, am Anfang hatte ich auch Probleme, aber man gewöhnt sich daran. Ich arbeite schon seit vielen Jahren mit Kollegen aus vielen Ländern. Einmal war ich in einem Meeting mit einem Inder, Ami, Kanadier, Deutschen und Australier. Jeder mit seinem typischen Dialekt (der andere Deutsche konnte kein "th"). Ich musste so lachen. 

Aber wir schweifen vom Thema ab!

Vielleicht findet ja jemand hier den Kanal von RAW Akademie interessant:

https://www.youtube.com/channel/UC7j_KFwTIazXjaLD4R0_rNw

 

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vor 39 Minuten schrieb Sonyaner:

Ihr werdet wahrscheinlich alle Recht haben. Aber trotzdem fühle ich mich mit meinen 63 Jahren diesbezüglich etwas übergangen. Fotografiere zwar schon seit vielen Jahren digital, bin auch am PC gut dabei, aber für Englisch halt es nie gereicht. Aber anscheinend muß ich damit leben.

das war kein Vorwurf! Ich kann Dich durchaus verstehen. Es war einfach nur eine allgemeine Ermutigung sich bei Englisch nicht abhängen zu lassen, weil es wichtig sein kann. 
Aber schau Dir den Kanal von RAW Akademie an. Vielleicht hat er ein paar Videos für Dich.

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vor 17 Stunden schrieb Sonyaner:

Ihr werdet wahrscheinlich alle Recht haben. Aber trotzdem fühle ich mich mit meinen 63 Jahren diesbezüglich etwas übergangen. Fotografiere zwar schon seit vielen Jahren digital, bin auch am PC gut dabei, aber für Englisch halt es nie gereicht. Aber anscheinend muß ich damit leben.

"Übergangen" finde ich den falschen Ausdruck, aber es stimmt schon, dass weltweit halt deutlich mehr Englisch als Deutsch gesprochen wird. Früher hat man es nur nicht so bemerkt, wenn man sich hautpsächlich in seinem deutschsprechenden Umfeld bewegt hat.

Es fällt Dir nur jetzt deutlich auf, weil einem via Internet die Welt auf den PC gebracht wird. Das Verhältnis zwischen englischsprachigen- und deutschsprachigen Zeitgenossen ist sicher in etwa gleich geblieben. Das hat übrigens relativ wenig mit dem Alter zu tun - ich bin nur 5 Jahre jünger und spreche beruflich sehr viel Englisch. Vor 30 Jahren genauso wie heute. Ich schaue daher auch fast nur englischsprachige YouTube Kanäle an, weil ich auf Deutsch meist keine qualitativ gleichwertigen Gegenstücke kenne...

Das Fazit das ich aus Deiner Misere gezogen habe: ich habe meine Kinder in internationale Schulen geschickt, weil wenn die Welt schon zu jedermann nach Hause kommen kann, dann hat man deutliche Vorteile, wenn man sie auch halbwegs versteht - leider haben meine Eltern das verabsäumt, weil damals die Welt noch um ein Vielfaches weniger international war...

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  • 1 month later...
Am 25.4.2020 um 18:26 schrieb Sonyaner:

[...] bin auch am PC gut dabei, aber für Englisch halt es nie gereicht. [...]

Nur Mut! Wenn man die oben genannten Kanäle regelmäßig anschaut, lernt man irgendwann ganz gut, deren Englisch zu verstehen. Jamie Windsor zum Beispiel spricht ein ganz schönes Londoner Englisch und auch Mark Galer zwar mit etwas australischem Akzent, aber doch gut verständlich. Dann gibt es auch noch recht gute Videos zum Englisch lernen, zum Beispiel „Learn English with Lucy“ oder „Eat sleep dream English“. Vor allem letzterer Kanal beschäftigt sich viel mit typischen Redewendungen und unterschiedlichen Akzenten, so dass man schnell ein Sprachgefühl entwickeln kann. Mir hat das sehr geholfen. Mittlerweile verstehe ich fast alle englischsprachigen Fotografie-Videos, obwohl ich nie gut in Englisch war. Nachteil des Englischlernens mit Fotografie-Videos: inzwischen kenne ich zwar das gesamte englische Fachvokabular der Fotografie, aber in einer Londoner Bäckerei könnte ich wahrscheinlich nicht mal ein Brötchen bestellen ... 😅 

bearbeitet von Gast
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