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Ungenaue Display-Wasserwaage. Abhilfe mit günstigem Zubehör. Ein Bericht.


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Es gibt geometrische Motive wie z. B. dieses https://www.sonyalphaforum.de/topic/106-sony-fe-bilderthread/?do=findComment&comment=138824

 

die eine sehr präzise Ausrichtung der Kamera erfordern. Dazu hatte ich angemerkt:

Am 13.4.2023 um 09:44 schrieb Berlin Photo:

@DirkB Deine beiden sehr schönen Fotos, sind perspektivisch/geometrisch extrem anspruchsvoll. Leider ist die Wasserwaage im Display sehr ungenau. Es ist mir damit noch keine 100%ige Ausrichtung gelungen, so dass ich in der Post diesbezüglich immer nacharbeiten muss, was leider Qualitätsverlust verursacht. Ich habe mir gerade was zum testen bestellt. Mal sehen ob das Vorteile bringt: https://tinyurl.com/2l25e8u2

Am 13.4.2023 um 10:15 schrieb Nobby1965:

Hallo Axel, 

Magst du wenn du es bekommen und getestet hast an anderer Stelle (Zubehör) ein bißchen darüber berichten? Wäre bestimmt für einige interessant. 

Der Neigungsmesser ist bei mir eingetroffen. Hier ein erster Eindruck.

Er ist klein, leicht und reagiert auf minimalste Abweichungen von der Waage. Das hatte ich so nicht erwartet. Die in der Kamera (A7R5) angezeigte Waage ist relativ unempfindlich designt, wohl um auch eher grobmotorischen Nutzern, das ungefähre Geradehalten stressfrei zu ermöglichen. Die dortige Anzeige regiert jedoch erst bei einer Abweichung von 1 bis 1,5°. Damit kann man zwar gemütlich hantieren, für Architektur und Ähnliches, ist das aber viel zu ungenau.

Der Neigungsmesser hat eine hundertstel Grad (zwei Nachkommastellen) Anzeige. Da der angegebene Messfehler höher ist, ist das aber relativ sinnfrei. Interessanter ist das Zehntelgrad-Digit. Damit lässt sich die Kamera auf einem Kugelkopf recht genau einrichten. Da ein Kugelkopf aber mehrere Achsen gleichzeitig verstellt, ist das Finden der richtigen Friktionsstärke zunächst ein kleines Geduldsspiel. Nach einigem Probieren konnte die Kamera aber gut und genau positioniert werden. Für Studioarbeit mag das vielleicht nicht genügen, an der Fotofront schon.

Der Neigungsmesser wird dazu jeweils quer und falls erforderlich auch längs auf den Blitzschuh gestellt und zwar so lange, bis die Kamera so gut als möglich ausgerichtet ist. Eine Abweichung von 0,1 bis 0,2 Grad scheint akzeptabel. Es wurde berichtet, dass es bereits zwischen Sensor und Blitzschuh Winkelabweichung geben soll. Das konnte ich noch nicht testen, da wegen ganztägigem strömenden Regen noch kein Feldversuch stattfinden konnte.

Bis hierher bin ich positiv überrascht, insbesondere wie klein und günstig diese Lösung erscheint. Ich bleibe am Ball, bzw. am Neigungsmesser...

 

NM.jpg

bearbeitet von Berlin Photo
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vor 3 Stunden schrieb Berlin Photo:

Die in der Kamera (A7R5) eingebaute Wasserwaage ist relativ unempfindlich

Das ist ein interessantes Thema. Natürlich hat die Kamera keine Wasserwaage, sondern wird wohl die Gyrosensoren des IBIS dazu benutzen. Die können je nach Kamera unzerschiedlich gut/genau sein, aber auch evtl etwas anderes messen als eine klassische Wasserwaage. Ich würde eher auf eine Wasserwaage vertrauen. Und falls die Motive nicht der Gravitation entlang ausgerichtet sind, nützt auch die wenig.

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Die Kalibrierung basiert auf den kleinen Füssen unter dem Inclinometer. Die Distanz von rund 60 mm stellt die Messbasis dar. An den beiden Punkten ist das Gehäuse so präzise wie möglich gefertigt. Aber zwischen den Auflagepunkten ist Niemandsland, und die Messbasis des Blitzschuhs liegt genau in dem unberechenbaren Bereich. Ausserdem ist die Messbasis des Blitzschuhs mit einer Länge von ca. 15 mm viel zu kurz, da kannst Du genauso gut schätzen.

Lege mal einen Haarwinkel quer über den Blitzschuh und stelle den Inclinometer darauf, dann miss nochmal. Gleiches Spiel an 1. der Unterseite der Kamera und 2. an der Profilschiene. Wenn da schon ein Delta=X drin ist, wird es böse. Immer schön daran denken, dass der Inclinometer mit den Magneten selber halten muss, ein Festhalten mit den Händen verfälscht die Messergebnisse teilweise erheblich, weil damit ein leichter Druck ausgeübt wird. Vom Druck auf den Stativkopf und dem damit verbundenen Verziehen mal ganz abgesehen.

Vernünftig und seriös handhaben kann man solche Instrumente nur mit einem guten Getriebekopf.

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@bundera Grau ist alle Theorie. Es geht hier nicht um wissenschaftliche Analysen, sondern um ein simples Hilfsmittel dass in Ergänzung zu Gitternetzlinien mehr hilft, als das kamerainterne Schätzeisen. Genauer als eine gleich große Libelle ist es allemal und es ist beleuchtet (Nachtaufnahmen). Die Fototasche ist eh schon voll genug. 

bearbeitet von Berlin Photo
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Danke für den Erfahrungsbericht @Berlin Photo. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es bei manchen Motiven nichts hilft, die Kamera exakt auszurichten, weil das Motiv selbst nicht exakt waagerecht ist, so dass ich dann doch mit Gitternetz nach Augenmaß das bessere Resultat hatte. Ich frage mich gerade auch, ob die Sensoren überhaupt so genau in der Kamera ausgerichtet sind. Das könnte man dann aber zumindest mit so einem Gerät überprüfen bzw. dieses dann entsprechend kalibrieren.

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vor 30 Minuten schrieb leicanik:

Danke für den Erfahrungsbericht @Berlin Photo. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass es bei manchen Motiven nichts hilft, die Kamera exakt auszurichten, weil das Motiv selbst nicht exakt waagerecht ist, so dass ich dann doch mit Gitternetz nach Augenmaß das bessere Resultat hatte. Ich frage mich gerade auch, ob die Sensoren überhaupt so genau in der Kamera ausgerichtet sind. Das könnte man dann aber zumindest mit so einem Gerät überprüfen bzw. dieses dann entsprechend kalibrieren.

Der kleine Neigungsmesser ist ja nicht als Ersatz gedacht, sondern als Ergänzung. Ob überhaupt und wenn ja, welche Hilfsmittel der geneigte Fotograf für welches Foto schlussendlich nutzen möchte, kann er in jedem Einzelfall vor Ort entscheiden. Es ist schlicht ein weiteres Tool das kaum Platz wegnimmt.

 

vor 22 Minuten schrieb wasabi65:

Ich benutze die interne Waage nicht so oft, aber mir scheint, dass die Genauigkeit mit der Qualität des IBIS korreliert (OlyEM1m2 > A7iii > OlyEM10 > RX100).

Das würde den eher bescheidenen Nutzwert erklären. Der Sync IS meiner ehemaligen OM-1, ist ein Feature dem ich wirklich nachtrauere. Dagegen ist die Kombi von IBIS und OSS, echt für die Tonne.

bearbeitet von Berlin Photo
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@Berlin Photo ich finde das keine schlechte Idee und ein nettes Hilfsmittel. Wie du schreibst nimmt es ja auch nicht viel Platz weg. Ich habe ein ähnliches Inklinometer das benutze ich in Verbindung mit einem Kompass um meine kleine Astro-Nachführung auszurichten. Ist genauer als durch das kleine Guckloch den Polarstern anzuvisieren. Vielleicht probiere ich das auch Mal auf der Kamera aus.

 

 

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DIe Genauigkeit der Sucheranzeige ist begrenzt. Ich habe es einmal mit einem Inklinometer zur Einstellung der EWD für Modellflugzeuge nachgemessen. So ab 1° Neigung zeigt die Kamera grün, sonst würde man aus der Hand das gar nicht grün bekommen. Das hat mit "Schätzeisen" nichts zu tun. Je kürzer die Brennweite ist, desto kritischer wird es dann. Bei den kurzen Voigtländern ist eine Nachkorrektur fast immer erforderlich. Ich würde mich mit einem zusätzlichen Meßgerät auch eher auf die Bodenplatte der Kamera beziehen, weil doch Statitive da auch traditionell die Wasserwaagen haben. Die Anbringung im Blitzschuh ist doch ein Witz auf Gummirädern.

Inklinometer basieren übrigens nicht auf Kreisel (Gyro) Sensoren, welche die Drehrate (Winkelgeschwindigkeit) erfassen. Sie benutzen Beschleunigungssensoren, die in MEMS Bauweise heute preiswert und sehr verbreitet sind.

 

 

bearbeitet von Gernot
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vor 27 Minuten schrieb Gernot:

sonst würde man aus der Hand das gar nicht grün bekommen.

Ich denke, ich würde es schon hinbekommen. Den Drehwinkel, innerhalb dessen es Grün zeigt, empfinde ich meistens doch als deutlich zu groß. Darum nutze ich das auch kaum noch, mit der Gitteranzeige komme ich besser klar. (Ist vielleicht auch noch die alte Gewohnheit mit der Nikon F3HP und Gittermattscheibe Typ R 😉 )

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Am 15.4.2023 um 10:17 schrieb Nobby1965:

und oben auf dem Blitzschuh anzubringen passt das doch ganz gut

Ja, passt natürlich gut, aber sieht man die Anzeige dann auch im Sucher?
Die Wasserwaage meiner Kamera ist bei mir immer eingeblendet, auch wenn ich sie nicht brauche, weil sie mich nicht wirklich stört.
(Die Gitterlinien schon eher)
Ich habe im SWW/'UWW Bereich aber auch Probleme mit der Genauigkeit, bei längeren Brennweiten ist das kein Thema.
Als Sucher Fotograf bräuchte ich dann eine genauere Anzeige aber immer im Sucher!

bearbeitet von D700
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vor 12 Stunden schrieb Gernot:

Ich glaube, es wäre leichter das Bild des Suchers per HDMI mit einer Anzeige einer Wasserwaage auf einem Display zu verheiraten

Das sind aber alles externe Lösungen, die einem im Fotoaltag mit dem Auge am Sucher nicht helfen.
Viele Leute Fotografieren nunmal nicht alles mit Stativ.

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vor 18 Stunden schrieb bundera:

Die einfachste, sauberste und präziseste Lösung ist eine Cambo Actus mit Feintriebverstellung, an die eine Sony (oder andere Kamera) als Digitalrückteil angeflanscht wird.

Diese Möglichkeit kannte ich noch gar nicht. Bin ich zwar von weg, ist aber trotzdem gut zu wissen. Danke!

vor 18 Stunden schrieb bundera:

Dazu einen Arca Swiss Cube, und das Schätzen und Frickeln hat ein Ende.

Vierstellig war der Cube ja schon immer, hat aber offenbar preislich noch ordentlich zugelegt. Das Teil ist unbestritten die Königsklasse - wenn man es auch braucht und vor allem richtig einsetzen kann (oder unbedingt haben will).

Mein Getriebeneiger Leofoto Stativ-Panoramakopf G2 wiegt ein Drittel und kostet etwas mehr als ein Achtel davon. Abgesehen von der etwas "offenen" Konstruktion erfüllt der bisher alle meine Bedürfnisse und ich bin durchaus etwas pingelig, wenn es um Wackelfreiheit geht. Ich bin aber kein typischer Fanboy von irgendetwas, auch nicht durchgehend von Sony übrigens. Hier noch ein vermutlich gesponserter Erfahrungsbericht.

Den G2 gibt es auch fest auf einem Leofoto LH-40 angeflanscht und nennt sich dann Leofoto Stativ-Kugelkopf LH-40GR. Der LH-40 kommt bei der Stativ- und Köpfe-Vergleichsseite "The Center Column" in Sachen Steifigkeit zwar nicht perfekt, aber mit der Einordnung der Messwerte(!) im oberen Mittelfeld doch ganz gut weg.

Ich möchte meinen Markins Q20i Kugelkopf (im Handling und Ergebnissen besser als meine Kugelköpfe von Arca Swiss) aber nicht missen und habe deshalb zu der oben genannten Lösung mit dem G2 gegriffen.

Die eingebaute Wasserwaage ist bei mir im Sucher immer als nützliches Tool eingeschaltet. Ich betrachte die aber eher als eine Art Orientierungshilfe (vulgo Schätzeisen).

Kommt es aber auf Genauigkeit der Komposition an, so bleibt nichts anderes als sorgfältige Sucherkontrolle, Lupeneinsatz, Ruhe und Geduld, Geduld und noch einmal Geduld.

Speziell auf dem Boden liegend mit dem Blick nach oben kann das aber schon nerven. Vor allem weil mir das Aufstehen danach zunehmend Mühe macht. Wenn die Aufnahme aber wie gewünscht gelingt, ist das schnell wieder vergessen.

PS.: Auch wenn ich mir das von @Berlin Photo vorgestellte Kästchen aus diversen Gründen nie kaufen würde, honoriere ich den Einsatz von ihm und hoffe dass er damit auch glücklich werden wird.

bearbeitet von Gaenzlich
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Interessante Diskussion hier!

Leider scheinen alle Lösungen hier teuer, aufwändig oder platzraubend oder gar mehreres von den 3 Punkten zu sein. Da scheint es mir doch am sinnvollsten zu sein für die Grobausrichtung die Wasserwaage in der Kamera zu nutzen und für die wenigen Fälle wo das nicht ausreicht und auch im fertigen Bild auffällt in der Nachbearbeitung zu korrigieren.

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vor 14 Stunden schrieb Snofru:

Da scheint es mir doch am sinnvollsten zu sein für die Grobausrichtung die Wasserwaage in der Kamera zu nutzen und für die wenigen Fälle wo das nicht ausreicht und auch im fertigen Bild auffällt in der Nachbearbeitung zu korrigieren.

Da ist was dran, ich werde das auch weiterhin so machen. Meine persönlichen Ansprüche kommen auch mit der Bildverschlechterung durch EBV-Ausrichten zurecht, bisher habe ich diese nie wahrgenommen. Wen sie stört, der dürfte dann genau genommen auch kein elektronisch korrigiertes Objektiv verwenden. Zusätzliche Hilfsmittel für perfekte Ausrichtung kann ich mir für mich selbst höchstens im Zusammenhang mit sorgfältigen Stativaufnahmen vorstellen.
In dem Zusammenhang fände ich es interessant, den Qualitätsverlust durch handgehaltene Aufnahmen allgemein (trotz Stabi) mit dem durch „EBV-Drehen“ zu vergleichen, um mal die Größenordnung des letzteren einschätzen zu können. 

Ich finde es aber schön und dankenswert, wenn Mitforisten hier solche Tipps und Hinweise auf Zubehör geben. Das hat ja nichts damit zu tun, ob ich selbst es dann für mich auch für nützlich oder nötig halte. 🙂 

bearbeitet von leicanik
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