Nachtfotographie (Sternenhimmel) Unendlich Einstellung, mit Zeiss Loxia 21mm F2.8 z.B.

[Joh]

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Hallo liebe Forumsmitglieder,

meine Frage richtet sich hauptsächlich an Leute die das Zeiss Loxia System benutzen.

Hat der Focusring einen Anschlag wenn ich auf Unendlich stellen will?

Die Objektive mit Autofocus laufen ja durch, es gibt keinen Anschlag, Scharfstellen geht dann nur mit der Lupe.

Hintergrund meiner Frage ist, dass ich Geschmack an Sternenfotographie bekommen habe, aber noch das Problem mit dem Scharfstellen habe.

Wenn ich ein MF-Objektiv nehme, wie das Loxia 21/2.8 z.B, erhoffe ich mir eine einfachere Einstellung auf Unendlich, oder liege ich da falsch?

Würde mich über Informationen freuen.

Schönen Tag

Gruß

Johann

[aidualk]

Das 21mm Loxia geht auch minimal über unendlich hinaus. Und das ist auch gut so. Unendlich verschiebt sich geringfügig, je nach Umgebungstemperatur. Im Winter in Norwegen ist unendlich an einer anderen Stelle als im Sommer bei uns. Ausserdem kann es auch noch ganz minimale Toleranzunterschiede im Auflagemaß beim Bajonett geben. Es wäre schlecht, wenn man das nicht mit dem Fokusring ausgleichen könnte.  

[Joh]

Danke für die Info, aber ist ein Objektiv mit Anschlag besser zu bedienen als ein AF-Objektiv?

Ich muss meine Anfrage etwas erweitern, welches Objektiv wäre zu empfehlen?

Ich hatte bis jetzt eine 24er Brennweite, würde aber gerne die Brennweite vergrößern.

Ich dachte so um ein 18er herum. Mir fällt da das Zeiss Batis 18 und das Tamron 17-28 ein, das würde auch gut zu meinen anderen Brennweiten passen.

Grüsse

Johann

[Holzwurmbaum]

vor 4 Stunden schrieb Joh:

Hintergrund meiner Frage ist, dass ich Geschmack an Sternenfotographie bekommen habe, aber noch das Problem mit dem Scharfstellen habe.

Lesenswert: Wie nutzt man "Hyperfokale Distanz" zum Fokusieren? bzw. zig Videos bei youtube.

Ohne Anschlag geht scharfstellen recht einfach:
Nimm den hellsten Stern/Lichtquelle am Nachthimmel und stelle diesen manuell pimaldaumen scharf. Jetzt leicht weiterdrehen und der Stern wird größer, nun andersrumdrehen, er wird kleiner und soweit drehen, bis er wieder größer wird, jetzt zurück, bis die kleinste Abbildung des Sterns angezeigt wird. Dann ist alles scharf. Am besten mit Lupe.

[Octane]

vor 57 Minuten schrieb Joh:

Ich dachte so um ein 18er herum. Mir fällt da das Zeiss Batis 18 und das Tamron 17-28 ein, das würde auch gut zu meinen anderen Brennweiten passen.

Für Astro würde ich etwas lichtstärkeres nehmen. 20mm f1.8 oder 14mm f1.8.

[Helios]

vor 52 Minuten schrieb Joh:

Danke für die Info, aber ist ein Objektiv mit Anschlag besser zu bedienen als ein AF-Objektiv?

Im Prinzip schon, aus zwei Gründen. Zum einen überfahren Objektive mit Anschlag die Unendlichstellung nur geringfügig, so dass dort die Zerstreuungskreise der Sterne immer noch gut erkennbar bleiben, während manche Autofokusobjektive Unendlich soweit überfahren, dass das nicht der Fall ist (primär bei schwächeren Sternen). Zum anderen sind Objektive mit Anschlag heutzutage in der Regel reine MF-Objektive, und die wiederum auf das manuelle Fokussieren ausgelegt. Nicht nur, dass du im Normalfall einen mechanischen Fokusring hat (der sich direkter Bedienen lässt als die meisten elektronischen Fokusringe), auch die Fokuswege sind für das manuelle Fokussieren optimiert (es gibt elektronische Fokusringe mit variablen Geschwindigkeiten, da fällt dieses Argument weniger ins Gewicht). 

Allerdings würde ich persönlich den Kauf eines Objektivs nicht davon abhängig machen, ob es einen Anschlag besitzt oder nicht, sondern, wenn es speziell für Astroaufnahmen gedacht ist), wie gut es am Stern aussieht. Da trennt sich Spreu von Weizen. 

vor 34 Minuten schrieb Holzwurmbaum:

Lesenswert: Wie nutzt man "Hyperfokale Distanz" zum Fokusieren?

Wenn man weiß, worum es geht und wo die Grenzen liegen, ist das ein wichtiges Thema. Die meisten (gerade auch auf Youtube) wissen es nicht und erzählen viel Unsinn dazu. Wie bei so vielen anderen Themen leider auch.

vor 35 Minuten schrieb Holzwurmbaum:

Nimm den hellsten Stern/Lichtquelle am Nachthimmel und stelle diesen manuell pimaldaumen scharf. Jetzt leicht weiterdrehen und der Stern wird größer, nun andersrumdrehen, er wird kleiner und soweit drehen, bis er wieder größer wird, jetzt zurück, bis die kleinste Abbildung des Sterns angezeigt wird. Dann ist alles scharf. Am besten mit Lupe.

Je nach Objektiv kann man neben der reinen Größe auch die Aberrationen nutzen, um die Fokusebene zu treffen. Das kann man mit etwas Übung eigentlich sehr gut herausfinden. Allerdings muss man auch dazu sagen, je nach Auflösung der Kamera ist eine perfekte Fokuslage für ein schönes Bild unter Umständen sogar kontraproduktiv, und eine leichte Unschärfe führt zu schöner gezeichneten Sternen. Das aber wiederum ist natürlich auch eine Geschmacksfrage.

[aidualk]

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vor 13 Minuten schrieb Octane:

Für Astro würde ich etwas lichtstärkeres nehmen. 20mm f1.8 oder 14mm f1.8.

Würde ich auch beide als ideal bezeichnen.

Hier in Mitteleuropa steht das Zentrum der Milchstraße sehr knapp über dem Horizont. Hier bevorzuge ich meist ein 20/21mm (ich habe das Sony 20mm und auch das Loxia 21mm).

Wenn man weiter nach Süden kommt, z.B. Kanarische Inseln oder Afrika ist das 14mm die allererste Wahl. 

 

Letzte Woche auf einer Tour in den Alpen (aufgenommen mit dem 21mm Loxia):

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[Joh]

vor einer Stunde schrieb aidualk:

Letzte Woche auf einer Tour in den Alpen (aufgenommen mit dem 21mm Loxia):

Nur eine Nachfrage eines Anfängers zu der tollen Aufnahme:

Hast Du das Bild noch mit einem Programm bearbeitet, oder ist es ooc?

Gruß

Johann

[aidualk]

Ich bearbeite jedes Bild/RAW - jpg (ooc) nehme ich gar nicht auf. Das ist aber ganz normal entwickelt (im ACR), ohne irgendwelche Extras.