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Eisenhüttenstadt - erste „sozialistische Wohnstadt“


rod

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Eisenhüttenstadt? Sicher öde Plattenbauten bis zum Horizont vor einem abgetakelten Eisenwerk. Wir pflegen unserer Vorurteile.

Als Stalinstadt gründete die DDR Anfang der 50er die erste „sozialistische Wohnstadt“. Hier sollten die „Werktätigen“ des Eisenhüttenkombinats Ost (EKO) leben. Die Architekten entwarfen die sozialistische „Idealstadt“ gänzlich am grünen Tisch.

In den 50er bis 60er Jahren zogen Bauarbeiter im Osten Brandenburgs die Wohnkomplexe I bis IV hoch. Eisenhüttenstadt war für 30 000 Menschen geplant, in der Hochzeit lebten dort 50 000.

Mit der Wende geriet das Stahlwerk ins schlingern und riss die Stadt in eine Wirtschaftskrise. Eisenhüttenstadt schrumpfte auf 23 000 Einwohner. Vor allem junge Menschen kehren ihr den Rücken

Die Verwaltung versucht gegenzuhalten und saniert die frühen DDR-Wohnanlagen.

 

 

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Lindenallee Eisenhüttenstadt

 

 

 

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Friedrich-Wolf-Theater


Das Theater wurde im stattlichen klassizistischen Stil gebaut, von dem die Architekten dann aber langsam abrückten.

 

 

 

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Wandbild


Das Wandbild "Arbeit für den Frieden" entwarf der Künstler Walter Womacka für eine Fassade in der Lindenalle.

 

 

 

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Hotel Lunik


Das Hotel Lunik, kleiner Mond, steht leer und verfällt zusehends. Ein Investor kaufte es und wartet auf bessere Zeiten.

 

 

 

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Ehemaliger IFA-Auto-Pavillon


Hier wurden zu DDR-Zeiten die neuesten und fast unerreichbaren Automodelle präsentiert. Heute wartet der Pavillon auf neue Ideen...

 

 

 

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Läden und Wohnblock in der Lindenallee


Folgt Teil 2

Sony A7 IV, FE 16-35mm, f4.0

 

Beste Grüße, Uli

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Teil 2 "Eisenhüttenstadt"

Nachfolgend einige Beispiele über sanierte Wohnblöcke in Eisenhüttenstadt.

 

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Wohnkomplex II
 

Die Häuser in den Wohnkomplexen I-IV sind in den 50er und 60er Jahren noch aus Steinen gemauert worden. Plattenbauten gab es zu dieser Zeit noch nicht. Weder war die Technologie entwickelt worden, noch gab es so kurz nach dem 2. Weltkrieg Schwerlastkräne, die die Massen hätten heben können.

 

 

 

 

Grillstation


Mit den Schrägen und vorkragendem Dach, typische Architektur einer Grillstation

 

 

 

Wohnkomplex I


Die Häuser des Wohnkomplexes I wurden Anfang der 50er gemauert. Noch einfach im Stil, aber versetzte Fronten und teilweise französische Balkone. Das Wandmosaik zeigt eine sozialistische Familie.

 

 

 

Platz des Gedenkens


Platz des Gedenken mit dem sowjetischen Ehrenmal. Unter dem Obelisken liegen die Gebeine von mehr als 4000 sowjetischen Kriegsgefangenen. Auf diesem Platz fanden die großen Aufmärsche und Kundgebungen statt.

 

 

 

Durchgang


Durchgang zu den Innenhöfen im Wohnkomplex II

 

 

 

Innenhof


Zu unserer Überraschung sind die Innenhöfe der Wohnanlagen weit, luftig und mit viel Grün bepflanzt. Die sanierten Wohnanlagen (Wohnkomplexe I - IV) sind vor der Plattenbau-Ära gemauert worden. Sie zeigen eine eigenständige Architektur, die in der industriellen Plattenbauweise weitestgehend verschwand.

Folgt Teil 3

Sony A7 IV, FE 16-35mm, f4,0

 

Beste Grüße, Uli

 

bearbeitet von rod
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Eisenhüttenstadt Teil 3 und Schluss

 

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Fassade


Die Architekten lockern die Häuserfront mit versetzten Fassaden, Fenstervorsprüngen und Durchgängen auf. Je nach Sonnenstand verändert sich das Relief der Häuser.

 

 

 

Restaurant "Aktivist"


Kleine Kneipen oder Cafes waren in der DDR eher selten. Dafür baute man an zentralen Plätzen große gastronomische Einrichtungen. Hier das renovierte Restaurant "Aktivist".

 

 

 

Restaurant "Aktivist"


Auch innen wurde die Gaststätte nach alten Plänen restauriert

 

 

 

Ehemalige Juri-Gagarin Oberschule


Die große ehemalige Juri-Gagarin Oberschule steht leer und verfällt. Auch hier wird nach einem Investor und Ideen gesucht.

 

 

 

Weltkugel


An der Weltkugel zum anfassen kann man die Welt ertasten. Die Skulptur stand von einem Kindergarten, der mangels Nachwuchs geschlossen wurde. Das Durchschnittsalter der Bevölkerung war zu DDR-Hochzeiten bei etwa 28 Jahren, heute liegt es bei rund 52 Jahren.

 

 

 

Eisenhüttenstadt



Die Architektur der Wohnkomplexe I - IV in Eisenhüttenstadt ist für die DDR eher ungewöhnlich. Sie ist nicht mit den später industriell hergestellten Plattenbauten zu vergleichen,

Eisenhüttenstadt war Anfang der 50er Jahre das erste städtebauliche Vorzeigeprojekt des Staates. Planer und Architekten entwarfen den Ort nach sozialistischen Vorstellungen völlig neu. Trotz aller Materialknappheit nach dem 2. Weltkrieg versuchte man in der Planung und Bauausführung auf Qualität zu achten. Das Prestigeobjekt sollte zeigen: So baut der Sozialismus.

Heute ist diese Phase fast vergessen. Die Stadt versucht die Wohnungen und ihre Architektur aus der Frühzeit der DDR zu erhalten. Mangels Wirtschaftskraft ist das ein schwieriges Projekt.

Sony A7 IV, FE 16-35mm, f4.0


Beste Grüße, Uli

 

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vor 22 Minuten schrieb muewo:

Ich gebe mein Like für das Restaurant "Aktivist"

Wir haben dort gegessen und können es empfehlen. Wobei das Preisniveau gehoben ist. Zu unserer Verblüffung war es am Samstag 17:00 Uhr schon fast ausgebucht.

Freut mich, dass es dir gefällt.

Beste Grüße, Uli

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Danke für diese Reihe und deine interessanten Beschreibungen! Muss da wohl auch mal hin.

Da sind sehr schöne Fotos dabei, auch finde ich deinen Bildstyle sehr schön, macht das ganze wohl etwas freundlicher als es vielleicht ist. Die Farben erinnern mich an Edward Hopper.

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vor 35 Minuten schrieb blur:

Danke für diese Reihe und deine interessanten Beschreibungen! Muss da wohl auch mal hin.

Da sind sehr schöne Fotos dabei, auch finde ich deinen Bildstyle sehr schön, macht das ganze wohl etwas freundlicher als es vielleicht ist. Die Farben erinnern mich an Edward Hopper.

Unbedingt bei gutem Licht hinfahren. Wir hatten auch länger gewartet, bis es passte.

Die Architektur drängt sich nicht auf, noch sticht sie markant hervor. So ist zum Beispiel das feine Spiel des Sonnenlichts über die Fassaden ist bei grauem Wetter oder gar Regen nicht zu sehen. 

Wenn dich die dortigen Bauten interessieren, dann ist der Architekt Martin Maleschka eine gute Adresse. Er ist dort geboren, setzt sich für den Erhalt der Bausubstanz ein und er macht auch Führungen. 

Freut mich, dass die die Bilder gefallen.

Beste Grüße, Uli

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