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Berlin Interbau 1957


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Den Zukunftswillen Berlins sollte die Interbau 1957 demonstrieren. Ein neues Wohnviertel entstand zwölf Jahre nach Ende des 2. Weltkriegs auf dem völlig ausgebombten Hansaviertel.

Für das Projekt „Neues Bauen“ hatte man 53 Architekten aus 13 Ländern eingeladen. Ihre moderne Architektur stand gegen die monumentalen Bauten im Osten der Stadt. Dort zog man seit 1952 nach sowjetischen Vorbild die Stalin-Allee (heute Karl-Marx-Allee) hoch. Ein kleiner Ausschnitt von der Interbau 1957:

 

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Schwedenhaus - Architekten: Fritz Jaenecke, Sten Samuelson
 

 

 

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Moderne Wohnungen nach skandinavischem Vorbild


Die leichten Zwischenwände der Wohnungen konnten weggenommen oder verschoben werden. So konnten Familien ihre Räume gestalten, wie sie es wünschten. Das Wohnzimmer war ein offener „Allraum“ ohne Türen, in Deutschland damals fast unbekannt. Auch eine Fußbodenheizung war für diese Zeit neu.

 

 

 

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Zehn Geschosse



Das Schwedenhaus ist eine Beton-Skelettkonstruktion mit offenen Fassaden hinter Loggien (Südseite) und Laubengängen (Nordseite). Südseite mit blauen, Nordseite mit roten Brüstungen. Im Erdgeschoss sind teilweise offene Durchgänge sowie Gewerbe und ein Café. 1. bis 8. Geschoss je 8 Vier-Zimmer-Wohnungen mit nahezu identischem Grundriss.

 

 

 

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Schwedenhaus im Berliner Hansaviertel

 

 

 

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Gropiushaus - Architekten: Walter Gropius, Wils Ebert


Das Gropiushaus mit seiner geschwungenen (genauer geknickten) Fassade. Schlafzimmer und Bäder liegen nach Norden, Wohnräume und Küchen nach Süden. Die Balkonbrüstungen haben die Form von im Wind geblähten Segeln. Die Wohnungen an der Ost- und Westecke des Hauses sind gedreht, ihren Balkone wirken wie aus dem Haus herausgezogen.

 

 

 

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Gropiushaus, ein Bauwerk der Interbau 1957 Berlin

 

Sony A7R, FE 16-35, f2,8

Folgt Teil 2

Beste Grüße, Uli

 

 

bearbeitet von rod
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Hallo Uli, ich danke Dir für die Vorstellung des Projekts!
In Anbetracht der Wohnraumsituation in manchen deutschen Städten würden sich Konzepte zur variablen Wohnraumaufteilung auch für die Zukunft anbieten.

Zitat

 

Die leichten Zwischenwände der Wohnungen konnten weggenommen oder verschoben werden. So konnten Familien ihre Räume gestalten, wie sie es wünschten. Das Wohnzimmer war ein offener „Allraum“ ohne Türen, in Deutschland damals fast unbekannt. Auch eine Fußbodenheizung war für diese Zeit neu.

P.S. schöne Fotos!

Gruß Kalle

bearbeitet von AlphaKalle
Grammatik
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vor 8 Minuten schrieb AlphaKalle:

Hallo Uli, ich danke Dir für die Vorstellung des Projekts!
In Anbetracht der Wohnraumsituation in manchen deutschen Städten würden sich Konzepte zur variablen Wohnraumaufteilung auch für die Zukunft anbieten.

P.S. schöne Fotos!

Gruß Kalle

Nach den Berichten war damals vor allem das Schwedenhaus ein Besuchermagnet. Man fand das Konzept  - offener „Allraum“, große Fenster usw. - zwar spannend, aber so freizügig wollte man zunächst doch nicht wohnen. Zu dieser Zeit waren die Fenster meist noch klein und mit dicken Gardinen verhängt. Keiner sollte Einblick in das Privatleben haben.

Freut mich, dass dir die Bilder gefallen.

Beste Grüße, Uli

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Auf der Interbau 1957 entstanden nicht nur Wohnblöcke, sondern auch Einfamilienhäuser. Die Architekten bauten mit luftigen Innenhöfen und großen Fenstern oder planten das Haus nach dem Tagesablauf seiner Bewohner.

 

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Lichtes Haus mit Arztpraxis



Das Büro Klaus Kirsten und Heinz Nather bauten ein lichtdurchlässiges Haus mit einer Arztpraxis. Im Inneren öffnet es sich fächerartig zum Garten. Das Obergeschoss verfügt über eine Terrasse, die ebenfalls zum Garten ausgerichtet ist. Die Betonwände wurden zum Teil aus dem Schutt der kriegszerstörten Gebäude des alten Hansaviertels hergestellt.

 

 

 

Atriumhaus



Architekt Arne Jacobsen baute dieses Atriumhaus. Es wirkt nach aussen geschlossen, öffnet sich aber zu einem Innenhof, dem „Zimmer im Grünen“. Um den offenen Hof gruppieren sich die Räume, wie drei Flügel. "Der Westtrakt mit Wohnküche und großen Fenstern zum Hof, der Nordtrakt mit Bad und Schlafräumen (und einer Schrankwand, die das Haus akustisch gegen die Straße abschirmt), sowie der Südtrakt mit großem Wohnraum, hinter dem sich der Garten in voller Grundstücksbreite erstreckt." (Hansaviertel-Webseite)

 

 

Fast ohne rechte Winkel



Das Haus von Wolf von Möllendorff und Sergius Ruegenberg hat kaum rechte Winkel. "Ruegenbergs Ziel war es nicht nur die Wohnqualität des Einzelnen zu verbessern, (...) sondern er stellte den Menschen mit seinem Tagesablauf in den Vordergrund seiner Planungen. Der verwinkelte Grundriss und die Anordnung der Fenster folgen dem Sonnenstand und den spezifischen Nutzungen der Räume. Die komplexe Gestaltung soll eine Lebendigkeit und Vielfalt ermöglichen, in der sich der Mensch frei entfalten kann. (...) Die Formensprache des Hauses ging in ähnlicher Weise als Dekonstruktivismus Ende der 1980er Jahre in die Architekturgeschichte ein und wurde von Ruegenberg vorweggenommen. Er war seiner Zeit architektonisch um 30 Jahre voraus." (s. o.)

 

 

 

Eternithaus



Paul Baumgarten wollte nicht einfach nur Reihenhäuser bauen. Er entwarf „Wohnschiff“, das auf Ständern über einem verglasten Erdgeschoss schwebt. Oben sieht man eine Gangway, Relings, Kajüten und Wohnkabinen. Statt Reihenhäuser entstanden "sieben Maisonettes mit verglasten Wohnstudios im Dachgeschoss und privaten Dachterrassen anstelle der Gärten. Die klassisch-moderne Formensprache, die zahlreichen Glasflächen, die Farbgebung und die schrägen Pultdächer verleihen dem Gebäude eine Heiterkeit und Luftigkeit, wie sie für Baumgartens Architektur typisch war" (s.o.)

Sony A7R, FE 16-35mm, f4.0

Beste Grüße, Uli
 

bearbeitet von rod
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