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  1. Achtung, längeres Vorwort zur Motivation für dieses Objektiv! Als Sony das neue 24-50 F2.8 G vorstellte haben sich viele gefragt, was soll das? Noch ein Standardobjektiv? Und was soll diese Brennweite? Ich nehme mich da absolut nicht aus, denn auf den ersten Blick hat dieses Objektiv, außer vielleicht Blende 2.8, nicht viel zu bieten. Zuerst habe ich es, wie wohl die meisten anderen auch, mehr oder weniger vollständig ignoriert, allerdings immer mal wieder rüber geschielt, ob es nicht doch etwas für mich wäre. Ich hab jetzt längere Zeit das 20-70 F4 eingesetzt, ein ebenfalls sehr gutes Objektiv mit einem interessanten Brennweitenbereich. Nachdem sich mein Fotoschwerpunkt allerdings inzwischen komplett auf Reisefotografie verschoben hat, habe ich genau deshalb und auch der Gesundheit zuliebe in der jüngsten Vergangenheit die meisten Teile meines gewichtigen Geraffels durch kleinere und leichtere Alternativen ersetzt. Klein, leicht, unauffällig war die Maxime, aber ohne auf einen gewissen 8leider hohen) Anspruch auf optische und haptische Qualität zu verzichten.Und eine einheitliche Ausstattung mit Bedienelementen am Objektiv ist mir wichtig, besonders betrifft dies den Blendenring, welchen ich nicht mehr missen möchte. Gut das 20-70 F4 ist weder schwer noch voluminös, aber auf Reisen muss man auch das Gesamtpaket im Auge haben. Sprich, was schleppe ich alles mit und warum. Und Fakt ist, neben dem 20-70 F4 und dem PZ 16-35 F4 habe ich immer noch jede Menge Primes und mein 24-70 F2.8 GM II mitgeschleppt, und sofort beim Betreten von Innenräumen darauf gewechselt. Das muss auch einfacher und vor allem auch leichter (gewichtsmäßig) gehen! Leicht habe ich mir deshalb den Wechsel nicht gemacht. Ich habe jede Menge teils erheblich widersprüchliche Tests angeschaut und gedanklich versucht zu sortieren, welcher Test ist seriös, welcher gesponsert und welcher ist nur auf Klicks aus. Auf Brennweite kann ich verzichten, auf optische Qualität aber nicht. Das FE 24-50 F2.8 G … So bin ich vor meiner letzten Reise ein erhebliches Risiko eingegangen und habe nur zwei Tage vorher meine bewährten 20-70 F4 und PZ 16-35 F4 gegen die neuen und nicht aus eigener Erfahrung bekannten 24-50 F2.8 und 15-25 F2.8 getauscht. Normalerweise mache ich so etwas nicht, wollte aber das mitgeführte Reiseequipment massiv reduzieren. Dummerweise hatte unser Calumet aber nur das Weitwinkel da, weshalb ich das 24-50 nicht einmal vorab testen konnte sondern online bestellen musste. Bei mir gibt es mehrere persönliche Kategorien an Objektiven. Die einen lösen sofort nach dem ersten Test ein Wow aus, das sind die, welche qualitativ und optisch über jeden Zweifel erhaben sind und die dann auf Grund von Größe und Gewicht ca. 350 Tage im Jahr im Schrank stehen. Und dann gibt es die, mit welchen ich eine Weile brauche um damit warm zu werden, letztlich werden diese dann aber sehr oft meine absoluten Lieblingsobjektive. So war es beim 20-70 F4 und tatsächlich gehört das 24-50 F2.8 auch in diese Kategorie. Beinahe hätte ich diese nach nur einem Testfoto wieder eingepackt und zurückgeschickt! Ich spule bei der Überprüfung neu gekaufter Objektive ein kleines Standardprogramm ab, um später bei der Nutzung keine bösen Überraschungen zu erleben. Das allererste Foto war eines bei Blende 2.8 mit 50 mm an der Naheinstellgrenze. Und das erste, was mir bei diesem Foto regelrecht ins Gesicht sprang, waren fette grüne Ringe um die Bokehkreise. Ja, in der Post leicht zu korrigieren, aber trotzdem ärgerlich. Ich bin dann mit dem Objektiv erst einmal richtige Fotos machen gegangen, und tatsächlich blieb genau dieses erste Foto ein Einzelfall, ich konnte das „Problem“ nicht noch einmal provozieren. Ich habe das Objektiv jetzt gut 3 Wochen in Benutzung, ich habe meine erste Reise damit hinter mir und allein in diesem Urlaub 1070 Bilder unter den unterschiedlichsten Bedingungen allein mit diesem Objektiv gemacht, was immerhin gut 81% aller Aufnahmen im Urlaub waren! Die leichten Zweifel im Vorfeld, ob mir 24-50 mm im Urlaub wirklich ausreichen, waren völlig unbegründet. Das Objektiv ist in Verbindung mit einem kleinen Body wie meiner a7C II ein absoluter Traum, klein, leicht, unauffällig, perfekt ausbalanciert. Die Abbildungsleistung ist super! Von den angeblichen Schwächen am Rand, von welchen ich in ein paar wenigen Tests gehört hatte, keine Spur. Ich habe das Objektiv einen Tag vor meinem Urlaub mit meinem 24-70 F2.8 GM II verglichen, und optisch hat dieses ein ganz kleines bisschen mehr Kontrast, aber den muss man mit der Lupe suchen und ohne Konsultation der Exifdaten hätte ich schon eine halbe Stunde später nicht mehr sagen können, welches Bild mit welchem Objektiv gemacht wurde. Und das 24-70 fokussiert noch einen Bruchteil schneller, allerdings ist der Fokus des 24-50 rasend schnell und absolut treffsicher. Das 24-70 durfte daraufhin nicht mit in den Urlaub. Für mich hätte das 24-50 auf Basis der hervorragenden Verarbeitung und der optischen Eigenschaften eindeutig das GM-Label verdient. Unterwegs in den Destinationen meiner Flusskreuzfahrt ist genau das eingetreten, was ich mir erwartet und erhofft hatte, meine a7C II mit dem 24-50 F2.8 wurde vollständig ignoriert.Ich konnte mich ganz offen hinstellen und Fotos machen, hat tatsächlich keinen Menschen interessiert. Das habe ich seinerzeit mit der a7R V und dem Sigma 24-70 DG DN der ersten Generation schon anders erlebt, da wurde ich öfter mal schief angeschaut und auch sogar schon angefeindet. Ein weiterer Umstand, an welchen ich mich tatsächlich erst gewöhnen musste kam mir in den Straßen der Großstädte sogar entgegen bzw. erwies sich als praktisch, nämlich dass das 24-50 in der Telestellung komplett eingefahren ist und bei 24 mm ausfährt, das aber auch nicht besonders weit, kein Vergleich mit dem 20-70 vorher. So ruhte meine Kamera während der Ausflüge meist auf dem vor der Brust getragenen Wandrd Rogue, was zum einen bequem war und die Kamera war jederzeit einsatzbereit. Übrigens hatte ich im gesamten Urlaub nicht ein einziges fehlfokussiertes Bild. Ach ja, Lens Flares und Ghosting sind bei dem Objektiv auch kein Thema, der Kontrast bei Gegenlicht ist sehr gut. Ich konnte bei nur einen einzigen Bild so etwas wie Flares erzeugen. Zusammenfassend kann ich sagen, für mich hat sich das 24-50 F2.8 auf Reisen mehr als bewährt. Optisch ist es dicht beim 24-70 GM II und toppt das vorher von mir eingesetzte 20-70 F4 noch einmal deutlich. Meine Befürchtungen wegen des stark reduzierten Brennweitenbereichs waren unbegründet, mir hat auf Reisen weder in die eine noch in die andere Richtung etwas gefehlt. Meine Reiseausrüstung sieht aktuell folgendermaßen aus, das Sony FE 24-50 F2.8 an Kamera 1, das FE 16-25 F2.8 an Kamera 2 und zusätzlich das FE 70-200 F4 G Macro II. Das alles bekomme ich inklusive Papieren, Telefon, Ersatzakkus und -speicherkarten in den Wandrd Rogue Sling 9L bei gerade mal 4 kg. Brauch ich nicht alles auf Tour, reicht auch der 6L. Außerhalb davon hatte ich nur noch das 35 F1.4 GM und den 1.4er Telekonverter mit. Aktuell überlege ich allerdings, mich noch mehr einzuschränken. Entgegen meiner ursprünglichen Absicht werde ich mir das 85 F1.4 GM II doch noch näher anschauen, dann dürfte auch noch das Tele zu Hause bleiben. Dieses habe ich auf der Reise kaum verwendet. Sorry für den langen Text, Bilder kommen gleich. Hier mein Reisesetup: Ein Größenvergleich aktueller Standardobjektive, die für mich in Frage kämen an der a7C II. Damit sind das GM und das Sigma für mich raus, zu kopflastig.
  2. Ich habe, bisher Besitzer des Sigma 85 F1.4 DG DN, mich mit dem Kauf des neuen G-Master II ziemlich schwer getan. Und als dann der Preis für das Objektiv bekannt wurde, war ich eigentlich schon raus, denn auch wenn der Preis für mich beim Objektivkauf nur eine untergeordnete Rolle spielt, fand ich 2.099 € für eine Primelens schon ziemlich sportlich. Mein Sigma hat seinerzeit immerhin 1.000 € weniger gekostet mit durchaus vergleichbaren Eckdaten und sehr guter optischer Leistung. Da aber das Objektiv bisher nicht lieferbar war und ich doch etwas angefixt, habe ich zwischenzeitlich diverse Tests zu dem neuen G-Master II gesehen und gelesen. Und getreu dem alten Motto, was interessiert mich mein Geschwafel von gestern, habe ich, als es bei meinem Händler im Bestand auftauchte, am letzten Samstag sofort zugeschlagen. Das "alte" Sigma 85er und mein 105er Macro gingen dafür in Zahlung. Übrigens hat mein Händler Deutschlandweit mehrere Filialen, jede hat genau ein Exemplar des Sonys bekommen. Meiner hat also jetzt keines mehr und konnte es sich nicht einmal selbst ansehen. Ich bin absolut begeistert von dem Objektiv. Größen- und Gewichtsmäßig geht es für mich an der a7C II gerade noch in Ordnung. Verarbeitung und optische Qualität sind G-Master typisch ein Traum, genauso der flinke Autofokus und die Treffsicherheit. Von der Bildcharakteristik passt es perfekt zu meinem 35er und 50er GMs. Wie allerdings schon im Thread zum Sigma geschrieben, wer eine signifikant bessere optische Leistung erwartet, ein Wechsel vom DG. DN zum Sony nur deswegen lohnt sich imho nicht. Ja, ich sehe das Sony optisch leicht vorn, aber der Abstand ist wirklich nicht groß. Das Sony ist optisch hervorragend korrigiert. So gibt es keine sichtbare Verzeichnung und auch nur eine minimale Vignette bei Offenblende, die ist für mich aber nicht der Rede wert und bei Portraits fast schon zu wenig nach meinem Geschmack. Es handelt sich hier auch nicht um in die RAWs eingebackene Korrekturen, denn diverse RAW-Konverter am Markt ignorieren auch diese, auch hier gibt es keinen Unterschied zwischen korrigiert und nicht korrigiert. Die Schärfe ist bis in die Ecken hervorragend, das Bokeh super weich und cremig. CAs konnte ich bisher nicht provozieren, auch das Gegenlichtverhalten ist sehr gut. Für die eigentliche Domäne, die Portraits, werde und kann ich hier leider keine Beispiele einstellen, da bitte ich vorab um Verständnis. Aber ich werde schauen, was sich sonst so ergibt. Hier erst einmal für die, die es interessiert, das Objektiv an der a7C II. Bildbeispiele folgen. 🙂
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